Inspector Lestrade - 19. Bretter, die den Tod bedeuten

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    Eine gefeierte Theateraufführung offenbart bald eine reale Tragödie: Ein populärer Schauspieler wird auf der Bühne vor Publikum erstochen. Ein Trickmesser, das als Requisite genutzt wurde, ist defekt, sodass die Klinge tatsächlich in den Körper von Wesley Coleman eindringt. Doch handelt es sich um eine zufällige Fehlfunktion oder einen cleveren Mordanschlag? Schnell merkt Inspector Lestrade, dass hinter der Bühne mit harten Bandagen gekämpft wird...

    "Inspector Lestrade" entführt die Zuhörenden in das London des viktorianischen Zeitalters, wobei natürlich entsprechende Themen eingebunden wird. Das damals noch sehr populäre und feudale Theater wird beispielsweise in der 19. Episode in den Fokus gerückt, "Bretter, die den Tod bedeuten" entführt aber auch in ein heruntergekommenes Freudenhaus, in das Polizeirevier und zu zahlreichen anderen Schauplätzen. Das bringt immer wieder Abwechslung mit ein, doch Dreh- und Angelpunkt sind die Bühne, der Publikumsraum und die verborgen liegenden Bereiche des Theaters inklusive der Katakomben. Das ist sehr atmosphärisch geraten und bietet eine gelungene Kulisse (bitte das Wortspiel zu entschuldigen) für den clever durchdachten Fall. Denn es scheinen gleich mehrere Menschen Möglichkeit und Motiv für den Mord zu haben. Akribisch ermitteln Lestrade und sein Team, befragen Zeugen, untersuchen Beweise und nehmen sich immer wieder Zeit, das Erlebte zu reflektieren. Gegen Ende gibt es dann noch einige sehr markante Momente, in denen eine skurrile und beeindruckende Stimmung geschaffen wird, sodass auch die Auflösung besonderes Flair verbreitet. Dass sich am Ende noch eine neue Konstellation in den bekannten Seriencharakteren andeutet, schließt die Episode gelungen ab.

    Natürlich ist Lutz Harder wieder in der Titelrolle zu hören und hat diese so gelungen verinnerlicht, dass er gekonnt mit seinem Ausdruck spielen kann, verschiedene Facetten und Stimmungen präsentiert, die aber immer mit der Figur im Einklang sind. Bodo Wolf hat als Cedric Hawksley eine gelungene Nebenrolle in dieser Episode, die er mit markantem Klang und viel Ausdruck in der Stimme umsetzt. Und auch Franziska Andres hat mir sehr gut gefallen, ihre präsente Wirkung und das energiegeladene Auftreten sorgen für einen überzeugenden Eindruck der Figur. Auch Manuel Straube, Josephine Schmidt und Peter Sura sind zu hören.

    Akustisch wird wie immer bei dieser Serie eine stimmige Leistung geboten, die hier bereits in den ersten Momenten voll zur Geltung kommt: Der vollbesetzte Theatersaal, die lauten Stimmen der Bühnenschauspieler, die aufgeregte Stimmung nach dem Erstechen von Coleman - alles sehr stimmig inszeniert. Aber auch danach geht es lebendig, mit vielen Geräuschen und passenden Melodien weiter.

    Eben diese erste Szene, kurz vor dem (versehentlichen?) Erstechen auf der Bühne, wurde auch für das Titelbild genutzt. Durch die warmen, erdigen Farben wirkt dies sehr angenehm, aber auch die vornehme Kleidung und das deteilreich angedeutete Saal sorgen für einen gelungenen und passenden Gesamteindruck.

    Fazit: "Bretter, die den Tod bedeuten" ist ein clever durchdachter Krimi, der mit einer Vielzahl möglicher Täter und Motive spielt, die im Laufe der Zeit immer weiter eingegrenzt werden. Dabei gibt es starke Szenen - insbesondere zu Beginn und zu Ende - die besonders stimmungsvoll wirken und der Handlung viel Flair verleihen. EIne sehr starke Episode der Serie.

    VÖ: 24. Mai 2024
    Label: Fritzi Records
    Bestellnummer: 9783864738449

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