Gabriel Burns – 39. Der Ruf des Leviathans

  • Gabriel Burns – 39. Der Ruf des Leviathans



    Bei einem wissenschaftlichen Experiment werden zahlreiche Männer künstlich beatmet. Doch fast alle sterben, ihre Schädel werden extrem aufgeblasen und explodieren schließlich. Der einzig Überlebende gerät natürlich unter Verdacht und wird vor Gericht gestellt, jedoch mit einigen Auflagen vorerst wieder freigelassen. Doch dann beginnt erst der richtige Alptraum für ihn…

    Volker Sassenberg nimmt sich in seiner mittlerweile zum Kult avancierten Mystery-Serie Gabriel Burns immer wieder die Freiheiten heraus, um die Geschichte um die fahlen Orte aus seine ganz eigene Weise zu erzählen. Auch die 39. Folge der Serie bricht mit einigen Konventionen und setzt an einem ganz anderen Punkt an. Über weite Teile der Folge taucht kaum eine bekannte Figur der Serie auf, sodass eher der Eindruck eines Einzelhörspiels mit vorerst nur losem Bezug zur Serie entsteht. Schon die Eingangsszene bietet die sehr stimmungsvolle und düstere Atmosphäre und stellt ein übernatürliches Phänomen in den Vordergrund, sodass der Hörer gleich wie gefangen ist und den detailliert beschriebenen Schrecken in den Knochen sitzen hat. Der weitere Verlauf setzt wieder auf fast schon poetische, anspruchsvolle Erzähltexte und Dialoge, die sehr scharf umrissen sind und die Handlung immer deutlich nach vorne treiben. Dabei ist auch die Landschaft am Amazonas sehr gut beschrieben, ein unheimliches Nonnenkloster bietet einen sehr guten Ausgangspunkt für die weitere Handlung. Man kann oft nur ganz leicht erahnen, in welche Richtung einen das Hörspiel entführen möchte, was uns Sassenberg für seine Geschichte mitteilen möchte. Zudem hängt man immer in der Luft und fiebert den nächsten Ereignissen entgegen. Die hervorragende Erzählweise, die leisen Anknüpfungspunkte der Serie und die unglaublich dichte und intensive Atmosphäre machen auch diese Folge sehr hörenswert.

    Kaum ein Sprecher hat eine Erzählerrolle so sehr geprägt wie Jürgen Kluckert in dieser Serie. Mit seiner tiefen, oft knarzigen Stimme und leisem, bedrohlichen Ausdruck schafft er eine sehr unterschwellige Spannung und sorgt mit seiner sehr punktierten Stimme für die passende Atmosphäre. Ferdinand Schrink spricht Almirante Corsa und kann mit seinem facettenreichen und vielseitigen Klang einen prägnanten Charakter formen. Silke Werner hat mir als Yolanda Fuentes sehr gut gefallen, sie passt sich sehr gut an die hier herrschende Atmosphäre an und verstärkt diese mit ihrer präzisen Sprache. Weitere Sprecher sind Uve Teschner, Thomas Nero Wolff und Andreas Richter.

    Schon in der ersten Szene zeigt das Produktionsteam, was den Hörer erwartet und setzt diese sehr eindringlich und präsent um. Mit der melodiösen, mal sehr organischen, mal elektronischen Musik werden die Szenen in dunklen Farben ausgemalt, die passenden Geräusche spielen hier eher eine untergeordnete Rolle, können aber an den passenden Stellen durchaus wirkungsvolle Effekte erzielen.

    Das auffällige Logo in kräftigem Rot ziert natürlich auch das Cover zu dieser Folge, lässt zusammen mit dem gleichfarbigen Rahmen aber auch dem Motiv genügend Raum, um zu wirken. Hier schaut einem ein riesiges Auge entgegen, dunkelgelb leuchtend, von zahlreichen Adern durchzogen. Umgeben wird das Auge von einer steinigen, abgebrochen wirkenden Mauer. Die restliche Aufmachung ist bereits bekannt und gut aufgeteilt.

    Fazit: Auch wenn Hauptfigur Steven Burns gar nicht auftaucht und auch andere bekannten Figuren nur kurz auftauchen, wird das Universum der Serie um weitere Facetten erweitert. Schon die erste Szene steigert die Spannung deutlich und schafft Raum für eine unheimliche und mystische Handlung, die von den hervorragenden Schauspielern und der packenden Atmosphäre gut ausgestaltet wird.

    VÖ: 6.Dezember 2013
    Label: Decision Products
    Bestellnummer: 888837090421

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