Was sind "ehrliche und echte" Fans?

  • Ausgelöst mit dem Kommentar eines Labels in einem anderen Beitrag habe ich mir die Frage gestellt, was ist ein "ehrlicher" und "echter" Fan? Die Frage kann man natürlich auch anders herum stellen. Wie sieht es dabei mit den Labeln aus?

    Wie interpretiert Ihr, "ehrliche" und "echte" Label und Fans?

    Bin auf Eure Meinungen gespannt...

    "Alles richtig machen ist unmöglich. Gerecht zu sein noch mehr!
    Aber der Wille dazu, der muss in jeder Situation, bei deinem Tun und Handeln erkennbar sein."
    Dr. Markus Merk

  • Ein Fan ist man ja irgendwie recht schnell von etwas. Aber Fan sein sollte eben nicht ein schnelles Lippenbekenntnis sein. Und ist für mich mehr als nur gerne irgend eine Serie zu hören. Ich bin ein bekennender TSB-Fan. Ich habe in Fanforen andere TSB-Fans kennen gelernt und bin seitdem mit ihnen in Kontakt. Ebenso verbindet mich ein freundschaftlicher Kontakt mit Frau Braun, die gemeinsam mit ihrem Mann das Label lange Zeit geführt hat. Obwohl es das Label seit mehr als einem Jahrzehnt nicht mehr gibt, bin ich trotzdem noch in Kontakt. Ich habe diverse Tätigkeiten für das Label gemacht, Tracks gesetzt und beschriftet bzw. Namen gegeben, ich war auf dem TSB-Fest, hab ein Fanhörspiel aufgenommen und noch einiges mehr. Für mich bedeutet ein Fan sein schon etwas mehr. Und natürlich sehen wirkliche Fans nicht alles nur rosa rot, sondern üben auch Kritik. Wie ich damals bezüglich der Trackeinteilung oder Larry MacCloud. Kritik aber nicht gegen das Label sondern für das Label. Und auch umgekehrt. Labels sollen selbstverständlich auch Kritik äußern. Aber immer in Augenhöhe und niemals von oben herab. Zwischen Fan und Label herrscht gegenseitiger Respekt. Das hat TSB und mein Fandasein ausgezeichnet und zeichnet es auch heute noch aus. In der heutigen schnelllebigen Zeit ist es jedoch für beide Seiten schwierig eine solche Verbindung aufzubauen. Streaming und Social Media können Segen, aber auch Fluch sein. Kassette, CD und Brief oder Email haben hier mehr Zeit und Raum gelassen um sich kennen und schätzen zu lernen.

    Trotzdem würdebich abraten Fans und Labels mit solchen Attributen wie „echt“ oder „ehrlich“ zu versehen. Das sorgt mehr für Unverständnis und Missverständnisse und spaltet mehr als es hilft zusammen zu wachsen weil es Menschen in eine Schublade drängt oder sogar unter Druck setzt so oder so handeln zu müssen.

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Sowas wie Markus G. kann man schon als echten und ehrlichen Fan bezeichnen.

    Ich z.B. bei seit nun 29 Jahren Fan von Jasmin "Blümchen" Wagner. Ich habe von 1997-2001 den Fanclub, die "Fliegenden Herzen", geleitet und hatte somit viel Kontakt mit Jasmin und ihrem Management. Ich habe mit Jasmin Fantreffen organisiert und vieles mehr. Dadurch ist zwischen uns eine schöne Freundschaft entstanden. Heute schreiben wir uns hier und da per Instagram, gerade vor allem wegen einer eventuelle Hörspielrolle bei "Regina Regenbogen - Die neuen Abenteuer".

    Lange Rede kurzer Sinn: Ich möchte Jasmin nicht mehr missen und werde sie immer unterstützen. Ob ich deshalb ein ehrlicher und echter Fan bin weiß ich nicht aber sicher einer, der ihr immer treugeblieben ist.

  • Quote

    Ich tue mir mit dem Wort Fan etwas schwer,als jüngerer Mensch ist so eine Bezeichnung vielleicht ok,aber jetzt mit 50 gefallen mir Dinge ,hab immer noch meinen Fußballclub,aber Fan…

    Auch wenn es nicht pauschalisierbar ist, verbinde ich das Wort "Fan" mittlerweile eher als negativ. Es wirkt (zumindest in der digitalen Welt) manchmal schwierig und lässt eher an "Fanatisch" denken. Wenn ich da z.B. an Facebook-Gruppen der ??? denke, wird man ja bei dem Hauch an Kritik wörtlich gelyncht.

    Ich würde es bei mir einfach als besondere Interesse bezeichnen, weil ich selbst Dinge zwar wirklich gerne mag (Hörspiele, Musik, Filme, Serien...), aber ich habe nicht dieses "hineinsteigernde" Verhalten (positiv oder negativ), was man bei einem Fan vermuten könnte. :) Und ich weiß nicht, wie man es bei Anderen einschätzen kann und jeder hat ja seine eigene Formulierung von "Fan" (ob nun ehrlich/echt), aber ich halte mich für nahbar und ehrlich für das, was ich mag. Und das sind Hörspiele. :)

  • Ich bin von vielem "Fan" (Fussballverein, Musikgruppen,Filme) aber nur solange wie es nach meinem Geschmack ist. Sollte z.b. meine Lieblingsband auf einmal

    Volksmusik machen wäre das ein Grund für mich, nicht mehr "Fan" zu sein.

  • Ich bin Fan der Hörspiele von Michael Koser, ich bin Fan von Christian Rode als Sherlock Holmes, von Peter Groeger als Dr. Watson, von Bodo Primus als Jonas, von Udo Schenk als Yevgeniy Marlov, von Edward Boyd, Linscheid und Kummer und vielen anderen Autoren. Ein "ehrlicher" und "echter" Fan :)

    Viele Mithörer sind sicherlich auch Fan von einem Label, damit allerdings kann ich wenig anfangen.

    Ich hab ja damals 2002 in der Wiener U3 zwischen Volkstheater und Neubaugasse mit dem Motorala A920 von Drei und Leni Riefenstahl das erste Selfie der Geschichte geknipst” - Aus meiner Biografie, erschienen im Jahr 2039, geschrieben im Jahr zuvor am Pool einer Finca auf den Kanaren

  • Was ist ein Fan. Ich habe eben mal nachgesehen, ob es da eine allgemeingültige Definition für gibt. Leider nicht, aber alle Definitionen kommen am Ende darauf hinaus, dass man eine Sache, eine Person, einen Verein ganz besonders mag. Wenn es also danach geht, bin ich auch ein Fan von vielen Sachen. Auch wenn ich mich selbst so nicht bezeichnen würde.

    Ich kann Chris2710 teilweise zustimmen. Bei der Bezeichnung „Fan“ habe ich mittlerweile oft negative Assoziationen. Ich für mich mag verschiedene Sportvereine, Musik, Schauspieler oder Hörspiele. Teilweise auch sehr, aber ich würde mich selbst nicht als einen Fan bezeichnen. Demnach kann ich also auch kein echter, oder ehrlicher Fan sein. Wie das andere sehen vermag ich nicht zu sagen.

    Wenn das „Fansein“ irgendwann so stark ausgeprägt ist, dass man keine anderen Meinungen mehr zulässt und man bei einer abweichenden Meinung kein „echter Fan“ mehr ist, bin ich froh mich nicht als solcher zu sehen.


    -- Bevor ich mich ärgere, ist es mir halt egal --

  • Fan. Tja, was ist ein Fan?

    Für mich ist ein Fan die Person, die von einer Lizenz / Marke so begeistert ist, dass man über den Tellerrand blickt.
    Bei Hörspielmarken eigentlich auf den kommerziellen Aspekt bezogen. Damit meine ich, dass ein eingefleischter Fan weitere Produkte der Marke kauft.

    Bei den drei Fragezeichen wäre eine Fan-Kombination:

    1) Die Hörspiele

    2) Live-Tour Besuche

    3) Merchandising-Produkte kaufen wie z.B. T-Shirts, Brettspiele, Sondereditionen

    4) falls heimatnah Record Release Partys besuchen

    5) die Kinofilme anschauen (und womöglich zu den Drehorten reisen)

    6) und einiges mehr wie Aiga Rasch Ausstellung, Hörspielmessen, die Titelmusik als Klingelton, Poster an der Wand, Sammlerartikel fein säuberlich dekoriert und verehrt, auf der Suche nach Autogrammkarten, und und und

    Als Fan würde ich mich nicht unbedingt bezeichnen, wenn ich z.B. eine TV-Serie mag, diese auf DVD kaufe und mich um nichts Weiteres davon interessiere. Bei sowas würde ich eher sagen, ist man ein Liebhaber der jeweiligen Sache, also dem reinen Inhalt. Aber kauft jetzt nicht unbedingt davon die Actionfiguren, Sonderauflagen, Packungsvarianten, usw.

    ...ja, ich bin ja schon ruhig! ;)

  • Naja, die Frage war, was sind "echte" und "ehrliche" Fans. Was würde einen unehrlichen Fan ausmachen?

    "Alles richtig machen ist unmöglich. Gerecht zu sein noch mehr!
    Aber der Wille dazu, der muss in jeder Situation, bei deinem Tun und Handeln erkennbar sein."
    Dr. Markus Merk

  • Ich denke mal Hoax hat das Paradebeispiel eines für mich nicht echten Fans beschrieben:

    Wenn das „Fansein“ irgendwann so stark ausgeprägt ist, dass man keine anderen Meinungen mehr zulässt und man bei einer abweichenden Meinung kein „echter Fan“ mehr ist, bin ich froh mich nicht als solcher zu sehen.

    Aus meiner Sicht zeichnet einen echten Fan einen weltoffenen Menschen aus, der sein Fandasein aus reiner intrinsischer Motivation ausübt und Freude an der Sache selbst erlebt. Das was Hoax beschreibt, ist das Gegenteil eines Fans, nämlich ein Fanatiker, der sich dadurch kennzeichnet dass er vollkommen übertriebene Verhaltensweisen an den Tag legt und keine Meinungen anderer akzeptiert. Wenn man so möchte, kann man hier von einem „unechten“ Fan sprechen, da er sowohl sich selbst als auch demgegenüber er Fan ist, Schaden zufügt.

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • "Unehrliche Fans" sind für mich Personen, die sich wichtiger sehen als die Sache, von der sie angeblich Fans sind. Im Fußball gibt es das, Hooligans oder Ultras denen die Kloppereien wichtiger sind als das Fußballspiel oder die dem Verein zum Beispiel mit Einsatz von Feuerwerkskörpern und Bengalos immer wieder aktiv schaden.

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