Der Vampir – 9. Beinahe unsterblich & 10. Keime des Bösen

  • Der Vampir – 9. Beinahe unsterblich & 10. Keime des Bösen



    Der wiederauferstandene Vampir Arnauld hat sich eine machtvolle Waffe erschaffen: Den Ghoul Lucius, der ihm vollkommen ergeben ist. Die Zeit ist reif, um diese Waffe auch zu nutzen und gegen einen Feind von Arnauld einzusetzen. Währenddessen wird sich Malicia langsam bewusst, wie sie selbst im Plan des Vampirs integriert ist – und zweifelt langsam, ob sie ihn wirklich weiter bekämpfen soll…

    Oliver Dörings Grusel- und Mystery-Serie „Der Vampir“ wird auch in dieser Doppelfolge gekonnt fortgesetzt und die Handlung noch komplexer aufgebaut. Dementsprechend sollte man die vorigen Ereignisse noch parat haben, um den verschiedenen Strängen folgen zu können. Und dabei geht es recht schnell zur Sache, sowohl mit brutalen Actionszenen als auch mit neuen Gegebenheiten. So sticht besonders ein Aufeinandertreffen der beiden konträren Hauptfiguren Arnauld und Maicia hervor, das bringt einige neue Erkenntnisse und Perspektiven mit sich. Aber auch ansonsten können überraschende Wendungen für einen unterhaltsamen Verlauf sorgen. Es gibt aber auch weitere Hintergründe über das Vampirdasein: In einem düsteren Monolog von Arnauld, aber auch mit heftigen, sehr anschaulichen Szenen. Dabei ist Brutalität allgegenwärtig, aber nie nur als Schockeffekt eingesetzt, sondern bringt die Handlung und ihre Intensität merklich voran. Schön, dass sich in dieser Episode einige Dinge noch einmal ordnen und man die Hintergründe etwas besser erfassen kann – insbesondere wenn man zwischen den Zeilen liest und einige sehr reizvolle Andeutungen entdeckt. Die Atmosphäre ist auch hier wieder sehr dicht und sorgt für zusätzliche Spannung in den beiden starken Episoden.

    Jaron Löwenberg ist als Lucius auch in dieser Episode zu hören und überzeugt mit seiner sehr intensiven Sprechweise. Die Hingabe zu seinem Meister, aber auch seine Mordlust und seine nur schwer gezügelte Wildheit hat er markant in seinen Klang integriert. Jörg Hengstler spricht die Rolle des Taggert sehr markant und passt sich gelungen an die harte Szenerie an, klingt sehr präsent und wählt einen lebendigen Ausdruck, der gut an die verschiedenen Stimmungen angepasst ist. Auch Susanna Bonasewicz ist als Akaya wieder bestechend, sie gestaltet ihre Szenen sehr präsent. Wie sie dabei verschiedene Grade an Intensität bietet und ihre Stimme auch mal ganz anders als gewohnt klingen lässt, hat mich sehr beeindruckt. Auch Asad Schwarz, Douglas Welbat und Tobias Kluckert sind zu hören.

    Von den Hörspielen von Oliver Döring darf man zurecht einen hohen Standard bei der Akustik erwarten, sodass auch hier alle sehr geschliffen und gut aufeinander abgestimmt wirkt. Die eingesetzten Melodien sind düster, dynamisch und vielseitig, betonen aber insbesondere die unheimlichen und druckvollen Momente. Und auch die Geräusche sind sehr gut auf die Handlung abgestimmt und unterstreichen die Atmosphäre der Handlung.

    Das Titelbild ist in einer interessanten Perspektive konzipiert: Während Ghoul Lucius mit verzerrtem Gesicht auf den Betrachter zuzugehen scheint, steht Arnauld silhouettenhaft hinter ihm, nur die roten Augen stechen aus der schwarzen Figur hervor. Im Inneren findet man nicht nur die üblichen Angaben zu den Mitwirkenden, sondern auch ein Cover zu der zweiten Episode, das ebenfalls sehr ansehnlich ist.

    Fazit: Diese beiden Episoden von „Der Vampir“ bringen die Rahmenhandlung noch einmal deutlich voran, das Zusammentreffen der beiden Hauptfiguren ist sehr reizvoll geraten. Und auch die Hintergründe und das Wesen der übernatürlichen Figuren wird weiter betont – nicht jedoch ohne auch spannende und markante Handlungsbögen zu schaffen, die der Folge eine eigenständige Wirkung verleihen.

    VÖ: 27. Oktober 2023
    Label: Imaga
    Bestellnummer: 9783946207887

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