Frankenstein und der Zirkel der Sieben – 11. Gefangene der Finsternis
Doktor Victor Frankenstein steht bei der Schweizer Polizei unter Arrest, da er in mehreren blutigen Mordfällen verwickelt war. Doch mit Geschick und einiger Täuschung gelingt es ihm, seine Unschuld glaubhaft zu machen. Und so kann er sich schon bald wieder dem Aufbau seiner eigenen Armee von künstlichen Menschen widmen. Doch dazu fehlt ihm eine bestimmte Substanz, die er nur schwer besorgen kann…
Die mittlerweile vierte Staffel von „Frankenstein und der Zirkel der Sieben“ ist in einem interessanten Rhythmus erzählt. Stets steht ein packender Cliffhanger am Ende einer Episode, der in dem darauffolgenden Hörspiel vergleichsweise schnell aufgeklärt wird. Auch die elfte Folge beginnt mit einer solch kurzen, aber gelungenen Einleitung, die eigentliche Handlung ist aber davon losgelöst. Im Kern geht es um die Beschaffung einer seltenen Substanz, die Frankenstein zum weiteren Aufbau seiner Armee aus selbsterschaffenen Menschen benötigt, was für eine abenteuerliche Reise mit vielen Gefahren und Wendungen sorgt. Ergänzt wird dies erneut durch Gegenspieler von den Sonderermittlern der Krone, die für Dynamik und sich wandelnde Machtverhältnisse sorgen. Der Verlauf der Handlung ist dabei sehr flüssig und kombiniert eine eigenständige Handlung mit dem Fortschreiten des roten Fadens der Serie. Dabei ist buchstäblich für viel Bewegung gesorgt, es gibt zahlreiche Schauplätze und Zeitdruck beim Erreichen der Ziele. Das bringt viel Aufregung in die Handlung ein und steigert die Spannung merklich. Die Mischung ist gelungen, die Charaktere wieder gelungen in Szene gesetzt und die Atmosphäre dynamisch.
Dietmar Wunder ist in der Rolle des Frankenstein auch hier sehr überzeugend. Wie er einerseits die Düsternis und die Wildheit der Figur, aber auch den Druck der Episode umsetzt, hat mir auch hier sehr gut gefallen. Miton Welsh spricht Robur, lässt ihn aber ganz anders klingen als bisher und macht die Wandlung der Figur dabei greifbar. Wie er die Atmosphäre dabei gekonnt beeinflusst und ihr eine neue Richtung verleiht, sorgt für noch mehr Intensität. Als Hans Widmer ist Sebastian Winkler zu hören, der sich gelungen an die Szenerie anpasst und eine authentische Aura um seine Figur erschafft. Auch Kaspar Eichel, Mario Klischies und Brian Sommer sind zu hören.
Die akustische Umsetzung der Episode unterstreicht die jeweils vorherrschende Wirkung und unterstreicht dabei die verschiedenen Szenerien. Von der nüchternen Befragung zu Beginn über lebendige Actionszenen bis zu mysteriösen Momenten wird eine Vielzahl an variablen Melodien geboten, die ebenfalls durch eine vielseitige Geräuschkulisse unterstrichen wurde.
Kaltweiß, frostige Blautöne, tiefes Schwarz – das Titelbild ist natürlich auch hier wieder in den Signaturfarben der Serie gehalten, was dem Bild gleich die richtige Stimmung verleiht. Zu sehen ist ein unheimliches Kellergewölbe, halb verfallen und nur düster von oben beleuchtet. Die restliche Gestaltung ist wieder schlicht, aber übersichtlich gehalten.
Fazit: Auch „Gefangen der Finsternis“ kann überzeugen. Nach der kurzen, aber effektvollen Auflösung des vorigen Cliffhangers geht es abwechslungsreich und dynamisch weiter. Dabei wird nicht nur die Handlung der Serie vorangetrieben, sondern auch die Figur des Frankenstein um weitere Fragen um Moral und Schuld aufgeladen. Der fantastische Anstrich steht der Handlung sehr gut und rundet die Geschichte gelungen ab.
VÖ: 27. Oktober 2023
Label: Maritim
Bestellnummer: 9783962824839
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