H.P. Lovecraft: Chroniken des Grauens – 8. Der Flüsterer im Dunkeln
Gerüchte von unheimlichen Wesen machen die Runde. In Flüssen lebend, mit
Chitinpanzern und Flossen versehen, ein entstellter Kopf. Und wo diese
Wesen gesichtet werden, lassen sich auch immer menschliche Leichen
finden. Doch handelt es sich tatsächlich um blutrünstige Bestien, oder
verteidigen sie sich lediglich vor menschlichem Eindringen in ihr
Reich...?
Mit „Der Flüsterer im Dunkeln“ erscheint bereits die achte Episode der
„Chroniken des Grauens“ nach den Geschichten von H.P. Lovecraft, die
neben den vom Autor erdachten Handlungen auch eine Rahmenhandlung
enthält - von Produzent und Autor Markus Winter verfasst. In dieser
Episode wird diese jedoch nur in wenigen Szenen fortgeführt, da die
Vorlage deutlich umfangreicher ist. Dennoch gibt es dabei interessante
Entwicklungen, Actionsequenzen und einige Enthüllungen zu hören, die die
Spannung auf die weiteren Ereignisse erhöhen und wichtige Puzzlestücke
auf das Gesamtbild liefern. Doch der Fokus liegt auf der Entdeckung der
seltsamen Flusswesen, die nachfolgenden Ereignisse nehmen den weitaus
größten Teil dieser Episode ein - und das lohnt sich. Denn die Rätsel,
die sich daraus ergeben, sind sehr reizvoll und sorgen für eine dichte
Stimmung. Wie mehrere Personen an dem Auftauchen der Flusswesen
forschen, immer mehr Erkenntnisse aufkommen und faszinierende Ideen
eingebunden sind, ist sehr spannend aufbereitet. Die Entwicklung ist
zunächst eher langsam, aber eindringlich. Wie man es von Lovecraft
gewohnt ist, steigert sich dies jedoch zu einem furiosen und düsteren
Finale, das noch einmal eine ganz andere Dimension einbringt und hier
durch eine Maschine von Außerirdischen ausgelöst wird, die neugierig
macht und packend beschrieben ist.
Wolfgang Pampels Wirkung in der Serie ist beeindruckend, wie er die
(wenigen) Erzähltexte mit viel Dramatik und eingängiger Stimme spricht,
setzt gekonnte Akzente und sorgt für viel düsteren Flair. Felix Spieß
ist in der Rolle des Professor Wilmarth zu hören, er passt wunderbar in
die düster-fantastische Szenerie und verleiht seiner Figur
ausdrucksstarke Facetten. Auch Tommy Morgenstern ist als Randolph Carter
wieder hervorragend, er verleiht dem Spannungsbogen der Handlung mit
seiner Stimme den passenden Ausdruck und verleiht seinen Szenen viel
Intensität. Auch Till Hagen, Sven Fechner und Dietmar Wunder sind zu
hören.
Akustisch ist die Episode wieder hervorragend und mit viel Aufwand
umgesetzt. Dabei sind es vor allem die volltönenden, wuchtigen Melodien,
die für viel Eindruck sorgen und eine dichte, packende Atmosphäre
sorgen. Ergänzt wird dies durch eine vielseitige und passgenaue
Geräuschkulisse, in der viele Feinheiten für eine lebendige Wirkung
sorgen. Das passt alles hervorragend zusammen und setzt die Handlung
gekonnt in Szene.
Das Titelbild der Episode stammt natürlich wieder von Mark Freier und
zeigt mit dem gehörnten Wesen mit den dämonischen Zeichen ein Motiv,
welches zunächst einmal nicht viel mit den Flusswesen zu tun zu haben
scheint und deswegen umso mehr Neugier weckt. Im Inneren des Booklets
sind wieder einige Worte von Markus Winter zu lesen, der nicht nur von
notwendigen Umbesetzungen der Sprecher berichtet, sondern auch einen
kleinen Ausblick auf die weitere Entwicklung der Serie erlaubt -
natürlich vollkommen spoilerfrei.
Fazit: Auch wenn es mit der
Rahmenhandlung auf gelungene Art weitergeht, ist diese Epsode wegen des
eher geringen Anteils auch eigenständig gut hörbar. Die Entdeckung der
Flusswesen führt zu einer Kette sehr gelungener und aufregender
Ereignisse, die spannend aufbereitet sind. Die hervorragende Produktion
und die düstere Faszination sorgen für eine sehr hörenswerte und
eindringliche Episode.
VÖ: 4. Januar 2023
Label: WinterZeit
Bestellnummer: 9783960663621
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