Die Logos der Hörspiel-Labels - Tops und Flops!

Fällt mir Persönlich immer Gardena zu ein. Jeder kennt die Produktpalette und verbindet diese meist mit Qualität. Fragt man nach dem Logo kennen dieses über 90% nicht und haben auch keine Idee zu Form oder Farbe. Deshalb denke ich mir gute Produkte verkaufen sich auch ohne Logo.

Früher hatte das Hörspiel-Logo eine starke Bedeutung für mich. EUROPA stand für mich, weil es eckig und kantig war, nicht nur für gute Unterhaltung, sondern auch für "erwachsene" - Umsetzung. Dieses typische Kleinkindersprech, das es bei Kiosk (Kiddinx) in BB gab, gab es bei EUROPA fast gar nicht. Ich wußte genau, was ich bekam, weshalb ich bei EUROPA relativ oft bedenkenlos neue Serien ausprobiert, während ich bei anderen Labels zögerte.
Heute ist mir das Logo fast egal, wenngleich ich nicht verstand, warum Sony meinte das Europa-Logo massiv verniedlichen mußte und Spielbälle mit reinbringen musste....was soll das aussagen?

Überhaupt hat ein Logo kaum noch eine Bedeutung, da es kaum noch ein Label gibt, das eine klare Struktur/Machart der Werke hat.
Mehrere Studios mit unterschiedlichen Stilen arbeiten an Serien, sodass völlig unklar ist, wie die Qualität ist...
Spannend wäre, wie die derzeitige Generation (10+) die Logos wahrnimmt, aber davon haben wir hier ja niemanden?

Quote from Hardenberg

Wären etwa die drei Fragezeichen weniger erfolgreich ohne das EUROPA-Logo? Oder umgekehrt jede beliebige Serie automatisch ein Kassenschlager, wenn man nur dieses Logo draufpappte?

Witzig - mit den drei Jungs verbinde ich nur das drei ??? Logo - nicht aber das Europa Logo. Ich glaube nicht, dass sie ohne Europa Logo weniger erfolgreich wären, ich denke sogar, dass 80-90% der Hörer gar nix mit "Europa" anfangen können.

Aus dem Hörspiel Bereich fällt mir jetzt eher kein Logo ein, dass mir irgendwie im Gedächtnis geblieben wäre, seitdem ich überwiegend im Stream höre, achte ich auch nimmer all zu sehr auf Cover, bzw. sind die Logos der Label auch nicht immer präsent auf der Coveransicht. Einzig das Ohrenkneifer Logo finde ich en bisschen eklig - aber auch nur weil ich die Viehcher nicht wirklich mag

@Detlef schrieb…

Quote

Überhaupt hat ein Logo kaum noch eine Bedeutung…

Ich finde das Logo hat gerade aktuell im Stream immer noch eine Bedeutung. Das Cover ist oft der erste Blickkontakt im Stream und über das darauf befindliche Logo werden die Hörer auf das Label aufmerksam. Gefällt das gehörte Hörspiel, wird nach weiteren Hörspielen von dem Label gesucht. Die wenigsten werden sich im Stream den Copyright Vermerk anschauen, da kann das Logo viel besser auf das Label aufmerksam machen.

Ich finde auch, dass es sehr schöne Label-Logos gibt und auch welche, die ich so nicht ansprechend finde. Beim Kauf eines Hörspiels habe ich aber selten das Logo im Blick, es sei denn, es springt einen förmlich an. Ich verbinde mit einem Logo auch keine besonderen Eigenschaften. Es wird in dem Sinne nur interessant für mich als reiner Name. Das heißt, wenn mir Hörspiel XYZ von dem Label gefallen hat, greife ich da gerne zu. Dabei spielt aber die Gestaltung in erster Linie (und in zweiter) keine Rolle. Da ist dann einfach nur der Name, der für mögliche Qualität steht und nicht die Darstellung.

Im Bereich Hörspiele finde ich ein Logo erstmal nicht so interessant. Da schaue ich lieber welches Label hinter einen Hörspiel steckt und welche anderen Hörspiele das Label noch gemacht hat. Ich würde nicht auf die Idee kommen, mir jetzt unbedingt ein Hörspiel anhören zu wollen, nur weil ich das Logo so hübsch finde. Das ist in diesem Bereich für mich eher nebensächlich. Da kommt es eher auf das Genre, den Autor, Sprecher, Cover usw. an.

Ja, Logo ist schon wichtig, sicher.

Aber das Cover ist für mich viel, viel wichtiger.

Quote from Chris

Ja, Logo ist schon wichtig, sicher.

Aber das Cover ist für mich viel, viel wichtiger.

Sehe ich auch so. Das ist wichtiger als viele denken. Mich erschreckt es immer wieder was für Cover manchmal Labels nutzen, die eigentlich professionelle Hörspiele machen.

Da hast du recht, es gibt viele sehr gute Hörspiele die erschreckend hässliche und billig aufgemachte Cover verwenden.

Holysoft muss man hier lobend erwähnen, die Cover sind wirklich sehr liebevoll gestaltet.

Ein schönes Thema, das mir gut gefällt. Vertiefend dazu verweise ich auf den thread Logo auf dem Cover-Rücken? wo wir dieses Thema auch ein wenig streifen.

Ganz allgemein würde ich schon behaupten, dass das LOGO nach wie vor seine Daseinsberechtigung hat. Es ist wie ein Kürzel oder ein Spitznamen anhand dessen man sofort und auf einem Blick weiß um welches Label oder Verlag es sich handelt. Sieht man dieses LOGO schießen einem sofort viele Assoziationen, Erinnerungen und Gedanken durch den Kopf. Ist es positiv besetzt, wie zum Beispiel das EUROPA Logo, dann fördert dies automatisch den Wunsch zu hören, sich dafür zu interessieren und zu kaufen. Wie geschrieben das LOGO alleine ist nichts wert. Es muss in Verbindung mit dem Label stehen, muss „besetzt“ sein, muss etwas in mir bewirken.

Bestes Beispiel wäre der angebissene Apfel von Apple. Man sieht den Apfel und weiß sofort was alles dahinter steckt. Man braucht gar keine anderen Infos. Ähnlich natürlich beim angesprochenen EUROPA Logo. Sieht man es, dann weiß man automatisch was alles dahinter steckt.

Von daher sehe ich es nach wie vor als wichtigen Bestandteil eines Verlages an um auf schnelle Art und Weise auf sich aufmerksam zu machen und Interesse zu generieren. Kein Cover, keine Inhaltsangabe, kein Titel schafft es so rasch das Kopfkino in Gang zu setzen.

Was die Tops und Flops im Hörspielbereich angeht, werde ich in einer ruhigen Minute in meinem Hörspielraum schmökern gehen und mir Beispiele raus suchen

Ich denke mir mal, dass absolute Top Logos wohl jene sind, die wir seit vielen Jahren kennen und die uns ans Herz gewachsen sind. Hier würde ich für mich

EUROPA & MARITIM nennen und natürlich diese hier:

Ich mag beide TSB-LOGOS, alt wie neu, wobei das neue LOGO wohl besser lesbar und durch diese Art „Band“ stärker mit Film und Tonaufnahmen in Verbindung gebracht wird!

Irgendwie cool, irgendwie aber auch sehr kurios und sicher nicht optimal, weil überladen, empfinde ich dieses - wer weiß noch zu welchem Label es gehört?

Und wirklich schwach, weil fade und dazu viel zu „lange“ finde ich dieses:

Nach und nach werde ich noch weitere Top und Flops posten. Waren so meine ersten Kandidaten als ich auf mein MC-Regal geschaut habe!

Naja, ist halt das normale Firmen-Logo von "Ravensburger".
Da hat man es sich halt einfach gemacht.
Warum zusätzlich Geld ausgeben wenn schon ein Logo da ist.

Wie gesagt, ich finde es nicht sehr einfallsreich. Zudem verdeckt es im Fall der Animorphs fast 1/3 des Rückens, sieht als viel zu mächtig aus und ist alles andere als ein Hingucker. Es erschlägt einem beim Hinsehen und der eigentliche Titel kommt gar nicht zur Geltung. Ist also für mich genau so wie es nicht sein sollte. „Abturnend“

Wie wichtig sind denn Logos in der heutigen Zeit für Euch? Macht es Sinn Logos zu ändern?

HM-Audiobooks hat gerade sein Logo verändert. Auch andere Labels haben in der Vergangenheit an ihren Logos gebastelt, verändert und modernisiert. Ich denke da natürlich zuerst an EUROPA, aber auch Dreamland, Audio Verlag oder auch an Tonstudio Braun. Muss man mit der Zeit gehen? Oder ist es besser wenn das Logo eine wichtige Konstante bleibt an dem man nicht rüttelt?

Quote from Markus G.

Wie wichtig sind denn Logos in der heutigen Zeit für Euch? Macht es Sinn Logos zu ändern?

HM-Audiobooks hat gerade sein Logo verändert. Auch andere Labels haben in der Vergangenheit an ihren Logos gebastelt, verändert und modernisiert. Ich denke da natürlich zuerst an EUROPA, aber auch Dreamland, Audio Verlag oder auch an Tonstudio Braun. Muss man mit der Zeit gehen? Oder ist es besser wenn das Logo eine wichtige Konstante bleibt an dem man nicht rüttelt?

Eigentlich ist ein Labellogo ja auch irgendwo Markenidentität. Siehe Europa oder Maritim.

Ja HM-Audiobooks hat gerade sein Logo verändert. Gefällt mir ganz gut. Allerdings gehört zu Markenidentität z.B. auch dass man sich das Logo einprägt. Bei HM ist das Logo aber nicht Mal auf dem Hörspielcover, von daher musste ich jetzt erstmal nachsehen wie das Logo früher aussah.

Ich finde an manchen Stellen die Überarbeitung von bestehenden Logos gut und eine Modernisierung tut auch einigen Logos ganz gut. Allerdings ist es heutzutage ganz oft so, dass die Logos immer simpler werden, einfach weil man kleine Icons von Apps etc. gewohnt ist und es mittlerweile so eine Faustformel ist, dass moderne Logos auf Daumennagelgröße zu erkennen sind. Dadurch geht aber an einigen Stellen einer Meinung nach die Liebe und die Details flöten. Da gibt es mittlerweile sogar Studien darüber, wie das generell im Design und auch der Architektur abläuft. Früher hat man sich viel Zeit genommen. selbst an Wohnhäusern gab es Verzierungen und kleine Details. Heute baut man Betonklötzer. Schnell günstig effizient und ohne jeglichen Charme. Das passiert meiner Meinung auch bei Logos.

Ich finde, eine behutsame Modernisierung von Logos kann durchaus sinnvoll sein. Sehgewohnheiten verändern sich, und ein frischer Anstrich kann einem Label ein zeitgemäßes Gesicht geben. Gleichzeitig beobachte ich, dass viele Logos heute sehr stark vereinfacht werden – was zwar für klare Wiedererkennbarkeit sorgt, aber auch viel von der ursprünglichen Detailverliebtheit nimmt. Früher hatten Logos oft Charakter und kleine Eigenheiten, heute wirken sie häufig austauschbarer.

Mir persönlich sind Logos nicht übermäßig wichtig, weil ich Produktionen ohnehin über andere Faktoren einordne. Für Menschen, die nicht so tief in der Szene stecken, können sie aber ein wichtiger Orientierungspunkt sein und Vertrauen schaffen – wie etwa das Logo von EUROPA, das für viele sofort Verlässlichkeit signalisiert.

Letztlich zählt für mich vor allem eines: Ein gutes Logo muss einprägsam sein und Charakter haben. Ob modern oder klassisch – es sollte Wiedererkennungswert haben und nicht wie ein beliebiger Platzhalter wirken.

Logos können dem Konsumenten Wegbegleiter wie Konstanten sein. Eine Art "Fels in der Brandung" inmitten eines tosenden Medienstroms mit immer mehr Produktpaletten, dazu das unübersichtliche Angebot preisaggressiver Online-Marktplätze. Im Hörspielbereich wiederum kann ein markantes, etabliertes Branding Vertrauen schaffen, Kundenbindung und Blickfang erzeugen. Ein neues Label lässt so daüber hinaus Interesse entstehen, Neugierde wecken, abhängig von der Prägnanz des Erscheinungsbildes. Frischzellenkuren bewährter Firmenzeichen dagegen erörtern dem Langzeitkonsumenten den Werdegang im Puls der Zeit, Mut zur Weiterentwicklung, Modernisierung und Evolution im Gleichschritt der Tradition und Respekt des Vermächtnisses.