Wo seht ihr rund ums Hörspiel Grenzen? Wenn es das Hörspiel selbst betrifft, welche Grenzen gibt es? Wenn es um die Produktion geht? Wenn es ums Hören geht? Wenn es ums sammeln geht? Wo seht ihr in diesen Bereichen Grenzen? Wo sind eure ganz persönlichen Grenzen, wo ihr findet diese kann man bzw. ihr nicht überschreiten?

Welche Grenzen sind Hörspiel, Hörspiellabels und Hörspielfans gesetzt?
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Ich sehe allgemeine Grenzen. Das Konsumverhalten ist stark auf visuelle Reize aufgebaut. So wird man wohl niemals DAS Massenmedium sein können.
Die Labels selbst haben spürbare finanzielle Grenzen. Wobei mich interessieren würde ob sie manchmal wirklich an diese gehen und diese sogar überschreiten? Und bei welchen Hörspielen dies der Fall ist?
Persönlich sehe ich Grenzen beim Aufbewahren. Leider kann ich nicht alles so platzieren und ausstellen wie ich es gerne möchten würde. Und natürlich sind mir auch Grenzen beim Hören und kaufen gesetzt, wobei ich versuche diese so weit es geht zu ignorieren
Was sind so eure Grenzen, die ihr bemerkt?
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Comedy scheint so eine Grenze zu sein, denn so wirklich erfolgreich konnte sich dieses Genre beim Hörspiel bisher nicht etablieren.
Eine Grenze beim Sammeln gibt es eigentlich nur, wenn man auf einen Datenträger besteht. Digital sind da beinahe keine Grenzen gesetzt.
Allerdings kann die liebe Zeit manchmal eine unliebsame Grenze sein. Der Tag dürfte hier gerne ein paar Stunden mehr haben.
Produktionstechnisch ist sicherlich oft das Geld eine Grenze. Lizenzstoffe werden in Hörspielen wohl auch deswegen nur noch selten eingesetzt. -
Wenn ich mir Hörspielmacher wie Dennis Erhardt ansehe, der mit den Sinclair-Serien und seinen vielen Zaubermond-Produktionen alle Hände voll zu tun, dann sehe ich, dass auch sehr ambitionierte Regisseure irgendwann einmal an die Grenze des Machbaren stoßen. Es fehlt schlicht und ergreifend die Zeit neben Sinclair auch noch genügend Zeit für die tollen anderen Serien wie Dorian Hunter oder SONDERBERG zu opfern. Sinclair ist der Geldeintreiber. Also wird dieser forciert. Hunter und Sonderberg sind Liebhaberteile, die wohl in der finanziellen Hierarchie weit dahinter angesiedelt sind. Von so Highlights wie Lorelai oder Gebrüder Grimm, wie sie Zaubermond früher Dank Marco Göllner produziert hat ganz zu schweigen.
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Welche Grenzen legt ihr Euch persönlich auf?
finanzielle Grenzen, also ich zahle nicht mehr als xy Euro für ein Hörspiel?
mediale Grenzen, also zum Beispiel was es nicht auf CD gibt, wird nicht gehört?
Mengengrenzen, also ich höre schon jetzt mehr als genug, brauche keine weitere Serie?
Sympathiegrenzen, also Hörspiele von xy höre ich nicht?
Welche Grenzen setzt ihr Euch? Sind Grenzen für Euch hilfreich oder stehen sie Euch manchmal eher im Weg?
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Bei mir sind es vor allem mediale Grenzen. Da ich im Prinzip nie Zeit habe, konzentriert eine CD zu hören (die Hifi-Anlage steht im Wohnzimmer und da hält sich die ganze Familie auf oder im Homeoffice habe ich keine Gelegenheit dazu), brauche ich etwas, was ich überall wo ich bin hören kann. Zum Beispiel abends im Bett, unterwegs oder in der Mittagspause draußen. Also muss es im Stream/Cloud verfügbar sein, denn das Smartphone habe ich wie die meisten durchgängig dabei. Rein physische Releases haben für mich zudem das Problem, dass sie auch physischen Lagerplatz benötigen und der ist bei uns in der Wohnung begrenzt.
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Finanzielle Grenzen: Auf jedenfall. Das Budget für Hörspiele ist sehr begrenzt und da muss ich schon überlegen, was zusätzlich zum Streaming-Abo noch im Warenkorb und letztlich im Hörspielregal landet.
Mengengrenzen: Auch das. Mein Hörspielregal ist halt begrenzt. Und mehr Platz in der Wohnung habe ich für Hörspiel-CDs leider nicht. Es sind auch schon Serien aus dem Regal geflogen, die ich nicht so oft höre. Oder ich habe aufgehört, eine Endlosserie weiter auf CD zu sammeln. Ich kaufe da nur mehr ganz punktuell.
Mediale Grenzen habe ich mir nie gesetzt. Wenn mich ein Hörspiel interessiert, höre ich es dort, wo es dies zu hören gibt. Und ich trenne auch zwischen Hörspiel und Macher. Wenn ich ein Hörspiel wegen einer bestimmten Person nicht höre, muss schon etwas ganz schlimmes vorgefallen sein. War bisher aber nicht der Fall.
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Bei mir ist die Grenze auch eher das Medium - ich höre unterwegs, im Auto, beim Sport - fast nie zuhause. Daher bevorzugt Stream und Audible. CD nur, wenn es wirklich ein Kracher ist, und die Berichte und Bewertungen so neugierig machen, dass ich es haben muss - dann aber lieber als Download, sodass es direkt in die Mediathek wandern kann.
Ansonsten begrenzt mich die Zeit - wie gesagt, daheim mit 2 kleinen Jungs ist keine Zeit und keine Ruhe - daher selektiere ich mittlerweile mehr - und wenn es mir gar nicht gefällt, breche ich auch mal ab. Was da gar nicht geht sind so Comedy Sachen wie Akte Witz, Ed Gate oder Tom Shark.
Von Fitzek habe ich jetzt 1-2 Sachen gehört, aber das ist so dermaßen übertrieben konstruiert, das muss ich auch nicht haben - ebenso wie Smoky Barrett (da kommen auch noch holprige, unrealistische Dialoge und 2 Kellen zu viel Pathos dazu).
Daher würde ich mal sagen bei mir zum einen Medium und vor allem die Zeit...
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Du stellst ja wieder Fragen...
Finanzielle Grenzen gibt es natürlich. Die regulären Preise für CDs, Boxen oder auch Downloads kann ich mir zum Glück leisten und muss mir hier keine Zurückhaltung auferlegen. Aber wenn irgendwelche angeblichen Sammlerstücke gebraucht für dreistellige Beträge oder mehr angeboten werden, bin ich raus.
Ob CD, Stream oder Download ist für mich kein Kriterium. Alle drei sind ja bei Bedarf schnell aufs Handy gepackt und können darüber gehört werden. Noch ist in meiner neuen Wohnung auch Platz, aber irgendwann wird sicher auch das wieder ein Thema werden.
Eine Grenze sind für mich religiöse Botschaften in Hörspielen. Es gibt ja z. B. ein paar Kinderhörspiele mit christlichem Missionierungsauftrag, das kommt bei mir nicht auf den Player. Gleiches gilt dann z. B. für die Scientology-Produktion 'Amandas Bauernhof' oder andere eventuell noch kommende Hörspiele, hinter denen Sekten stehen. Voraussetzung natürlich, dass man überhaupt davon erfährt.
Wenn ich einen Autoren in der rechten Ecke, im Verschwörungstheoretiker-, Esoterik-, Schwurbler- oder Querdenker-Milieu weiß oder wähne, ist für mich ebenfalls eine Grenze erreicht. Aktuell gibt es da allerdings nur einen Autoren (den ich nicht nennen werde), dessen Hörspiele ich bewusst meide. Muss nicht sein, dass dieser Mensch noch Geld von mir erhält. Dann ist mir auch völlig egal, ob die Hörspiele vielleicht sensationell gut sind.
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Ich versuche mir möglichst keine Grenzen zu setzen. Aber natürlich habe ich auch Grenzen wo ich für mich sage diese möchte und kann ich nicht überschreiten. Natürlich habe ich finanzielle Grenzen, diese tun sich mir aber im Hörspielbereuch eher selten auf. Oft sind diese inhaltlicher Natur, wo ich für mich weiß das mir ein Hören mit hoher Wahrscheinlichkeit keine Freude bereiten. Trotzdem versuche ich auch hier oftmals über meinen Schatten zu springen und trotzdem zu hören. Wer weiß vielleicht verbirgt sich dahinter ja doch ein schönes Hörerlebnis. Am ehesten sind die Grenzen physischer Natur, also Platzmangel im Hörspielraum. Ich würde hier gerne viel größer und exzessiver meine Schätze ausstellen. Doch leider ist der Raum zu klein.
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Mit welchen Grenzen seht ihr Euch denn heute konfrontiert?
Setzt ihr Euch selbst Grenzen wenn es um Preise für Streaming-Abos, Downloadkäufe oder CD/Vinyl/Kassette geht? Und habt ihr Euch diese Grenzen in den Jahren nach oben gesetzt oder sind sie immer noch so hoch wie annodazumal?
Wie sieht es mit KI aus? Sagt ihr von Haus aus Nein zu KI in Hörspielen und setzt ihr Euch hier eine Grenze?
Und ganz allgemein, sind diese Grenzen, die ihr euch setzt Momentaufnahmen oder in Stein gemeißelt, was wiederum für alle Jahrzehnte gilt? -
Grenzen sind da um gesprengt zu werden
Wie sagt man so schön? Sag niemals nie, also denke ich sind aktuelle Grenzen, bei mir zumindest, Momentaufnahmen.
Aus Label Sicht sind meine Grenzen gerade Budget, diese einzugrenzen und zuhalten. Gerade wegen der schwierigen Zeit mit Streaming und Refinanzierung. Ich möchte aber trotzdem nichts an Quali einbüßen.
KI finde ich immer noch als ein tolles Tool, das man für kleine Hilfen nutzen kann. Aber meine grenze ist momentan diese als Sprecher zu nutzen oder sie ein komplettes Skript schreiben zulassen. -
Ich mach mir in diesem Bezug nicht so viele Gedanken. Die Grenzen sind bei mir abhängig von meinen ( schwankenden) HörLaunen.....
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Das ist ein Thema das bei mir ziemlich vielschichtig ausfällt.
Bei Streaming schaue ich inzwischen einfach viel stärker hin, was ich wirklich nutze. Früher hatte ich mehrere Abos (vor allem für Filme/Serien) gleichzeitig laufen, heute reicht mir eins & Disney habe ich noch zusätzlich. Wenn’s längere Zeit brachliegt, fliegt es raus. Ganz einfach.
Was Downloads angeht: Da bin ich ziemlich zurückhaltend geworden. Früher habe ich öfter digital gekauft, aber mittlerweile stört mich, dass einem das Gekaufte irgendwie doch nie ganz gehört. Ich investiere lieber in CDs – mit Booklet, Haptik und etwas Bleibendem. Die Grenze liegt da eher emotional als preislich. Ich zahle für eine Edition auch mehr.
Vinyl ist schön, aber da habe ich mir eine ganz klare Grenze gesetzt – rein aus Platzgründen. Ich liebe das Format, aber ich höre schlicht nicht oft genug auf Platte, um es zu rechtfertigen. Preislich kommt es ganz darauf an, was es für eine Platte ist. Ich habe vor kurzem eine Vinyl erworben, die 50 € gekostet hat – aber ich wollte sie auch unbedingt haben.
Was KI betrifft, bin ich ehrlich gesagt gespalten. Ich setze mir da keine absolute Grenze, aber ich möchte nicht, dass KI-Stimmen an die Stelle echter Sprecher:innen treten – zumindest nicht flächendeckend. Für atmosphärische Elemente oder unterstützende Aufgaben finde ich KI okay. Aber ein ganzes Hörspiel mit synthetischen Stimmen wäre für mich persönlich eine Grenze, die ich nicht gern überschreiten möchte. Ich glaube einfach zu sehr an die emotionale Kraft echter Stimmen, echter Pausen, echter Intuition.
Ob das alles in Stein gemeißelt ist? Wahrscheinlich nicht. Ich glaube, unsere Hörgewohnheiten und Grenzen verändern sich mit dem Leben, mit der Technik, mit der Zeit. Aber gewisse Grundwerte – wie etwa die Wertschätzung für echte Kreativarbeit – die bleiben. Zumindest für mich.
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