Das schnelle Sterben der CD (?)

    Was wir nicht wissen, wie hoch die Auflagen und Lizenzkosten damals waren. Da es keine Audiothek oder andere Download Möglichkeiten gab und man auch erst einmal im Sendegebiet wohnen musste, war es da oft schon die einzige Möglichkeit an ein Radiohörspiel zu gelangen. Ausserdem waren kommerzielle Hörspiele, jenseits von Labeln wie EUROPA und Maritim, anfangs auch relativ teuer.

    Quote from Justin Time

    Andererseits war es der Hörverlag (wie auch der Audio Verlag), der Hörspiele ab ca. 2000 in die Breite der Käufer gebracht hat.

    Das bezieht sich aber nur auf "Radio-Hörspiele" bei den "Eigenproduktionen" war es wohl Oliver Döring der Hörspiele massentauglich gemacht hat.
    Und wäre das Thema "Mediatheken" der ÖR damals bereits umgesetzt worden, dann hätten sich Radio-Hörspiele sicher nicht "so teuer" verkaufen lassen. Denn viel an Eigenproduktionen hatte der Hörverlag damals nicht, das kam erst mit den Harry Potter Lesungen in Fahrt.

    CDs und vor allem DVDs hab ich um 2000 rum noch viel gebrannt, zum Teil auch einfach aus Archivgründen, weil der Preis pro GB günstiger war als auf Festplatten. Als dann später die Blu-ray aufkam, hatte sich das aber schon komplett gedreht. Mit der Anschaffung eines teuren neuen Blu-ray Brenners war es komplett unwirtschaftlich.

    Long story short: Wundert mich, dass die Rohlinge in den letzten Jahren überhaupt noch gekauft wurden.

    Dem schließe ich mich an. Habe mal eben bei amazon geschaut. 50x700 MB für 13,41 Euro auf einer Spindel, also ohne Hüllen. Da bekommt man bei SD-Karten und USB-Sticks wesentlich mehr Speicher für sein Geld und hat weniger Platzaufwand.

    Quote from hoerspiel

    In UK steigt der Absatz von Tonträgern erstmals wieder...

    Naja....die Streamingdienste werden teuerer und Werbung nimmt, wie einst im TV zu. Der Heimvideomarkt entwickelte sich ja so gut, eben weil man diese Vorteile hate. Jederzeit, ohne Werbung, für immer deins. Besonders das gebahren dir im Streaming - ohne große Vorwarnung - etwas wegzunehmen wird vermutlich eine solide Rückkehr der Bild- und Tonträger ebnen.

    Nach wie vor erscheinen die Reihen, in die ich vor nun sechs Jahren als Autor eingestiegen bin, nach wie vor auf CD. Selbst das Wegbrechen eines Presswerks konnte das nicht stoppen. Ich bin also nicht ganz so pessimistisch, wie noch vor Jahren.

    Wir wissen nicht wohin die Reise gehen wird. Zu jeder Strömung entsteht eine Gegenströmung und die Sehnsucht nach dem genauen Gegenteil. Deshalb schadet das Streaming nicht, im Gegenteil. Es sorgt für ungeahnte Möglichkeiten und lässt im Menschen auch den Wunsch nach „früher“ und „back to the Roots“ entstehen. Die CD wird, wie schon öfters geschrieben, niemals mehr das Massenmedium sein. Sicher nicht. Aber sie wird ein Liebhabermedium, ein Sammlerstück und eine wunderschöne Reminiszenz an vergangene Tage bleiben. Wir haben teilweise die „Talsohle“ erreicht, teilweise steht sie aber noch davor. Aber dann wird es leicht wieder nach oben gehen. Kein Sterben in Sicht.

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

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