Was meint ihr? Sind die Käuferschichten und Altersgruppen beim Hörspielkauf immer noch die selben? Oder gibt es zwischen 70igern, 80igern, 90igern, 00er und 10er Jahre Unterschiede? Werden die Hörspielhörer immer älter? Haben in den 70igern und 80igern fast ausschließlich Kinder gehört?
Käuferschichten und Altersgruppen beim Hörspielkauf und -hören im Wandel der Zeit
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Wenn Du das kommerzielle Hörspiel meinst, dann gibt es heute so viele Produktionen für Erwachsene, wie noch nie da gewesen. Meine Eltern haben Hörspiele wenn nur im Radio gehört, denn auf Platten und Kassetten wurden früher eigentlich fast nur Kinder- und Jugendhörspiele angeboten.
Insgesamt hat das kommerzielle Hörspiel heute nicht nur deutlich mehr Konkurrenz bekommen, es hat auch eine gewisse Verschiebung ins erwachsenen Alter erlebt, wenn man es gegenüber den 70er und 80er vergleicht. Der Markt an Kinderhörspielen ist aber immer noch sehr präsent, wie ich finde.
Das Hörspiel mag zwar insgesamt vielleicht auch weniger geworden sein, es lebt aber immer noch munter weiter. Gerade erst hat es eine digitale Verjüngungskur bekommen und passt nun auch bequem auf jedes Smartphone. Damit wurde schon mal eine sehr gute Voraussetzung geschaffen, von allen Alterschichten weiterhin bemerkt und gehört zu werden. -
Die Erwachsenen, die Kinderhörspiele hören, haben diese bestimmt schon als Kind gehört, würde ich denken. Damit im Erwachsenenalter anzufangen, dürfte eher die Ausnahme sein. In meinem persönlichen Umfeld hören sehr wenige Erwachsene Hörspiele, im Grunde fällt mir fast gar keiner ein. Eine Freundin habe ich, die hört Hörbücher und durch mich das ein oder andere Lady Bedfort Hörspiel. Dann hört meine Schwester noch Hörbücher und eine Arbeitskollegin von mir. Das sind auch schon alle, die mir ad hoc einfallen.
Meine Tochter hat Kinderhörspiele gehört und auch einige von ihren Freundinnen. Hätte ich auch gar nicht so vermutet anfangs, aber das läuft tatsächlich immer noch, bis sie dann ein gewisses Alter erreicht haben, dann hören sie lieber Fan-Fictions. Und es konnten sich ja tatsächlich auch neue Reihen wie Sternenschweif, Sternenfohlen, TKKG junior, die Punkies usw. auf dem Markt etablieren.
Erwachsenenhörspiele sind meiner Vermutung nach nicht so weit verbreitet. Wohl eher unter denen, die auch schon Kinderhörspiele gehört haben.
Radiohörspiele kenne ich gar nicht. Und von früher her sind mir nur Kinderhörspiele bekannt.
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Aus dem Bauch heraus meine ich doch dass früher, sprich 70iger und 80iger die Kinder die große Mehrheit der Hörspielkonsumenten war. Heute habe ich doch den Eindruck, dass sich dies immer mehr in Richtung erwachsener Hörer verschoben hat.
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Aus dem Bauch heraus meine ich doch dass früher, sprich 70iger und 80iger die Kinder die große Mehrheit der Hörspielkonsumenten war. Heute habe ich doch den Eindruck, dass sich dies immer mehr in Richtung erwachsener Hörer verschoben hat.
Na ja, die Hörer von Damals hören halt auch heute noch Hörspiele, daher ist das Zielpublikum auch breiter wenn auch nicht mehr so zahlreich wie in den 70ern und 80ern.
Kinder als einzige Zielgruppe, geht heute glaube ich nur noch in Ausnahmefällen gut, da die Kinder und jugendlichen halt viel mehr andere Medien zur Auswahl haben als die alten Säcke das früher hatten :D. Da waren 3 - 6 TV Sender die dann auch irgendwann um 23 Uhr nur noch ein Testbild zeigten und wo nur sehr wenige für Kinder interessante Sachen liefen.Andere Branchen haben ja ähnliche Probleme. In den 80ern gab es recht viel "Actionfiguren", Playmobil, Lego was die Kinder haben wollten. Heute geht auch das sehr in Richtung "Erwachsenenmarkt". Irgendwelche Adult Collector Toylines und von Lego und Playmobil gibt es auch immer mehr Kram der sich an Erwachsene und Sammler richtet.
Da ist es wie bei Hörspielen auch. Kinder haben maßig Alternativen, die wollen nicht 8-10 Jahre lang immer Lego haben, die spielen vielleicht mal damit ja, aber die spielen dann halt im nächsten Moment an der Playstation, gucken was auf Netflix oder Chatten und Surfen übers Smartphone/Tablet.
Diese längere Bindung an bestimmte Dinge, wird glaube ich immer weniger. Daher werden es viele Firmen wohl auch immer schwerer haben neue "Stammkundschaft" zu gewinnen die dann auch später noch mit rosa Erinnerungen auf genau diese eine Sparte zurückblickt und auch als Erwachsener wieder Geld auf die Produkte wirft.
Merklin ist es ja auch so ergangen. Früher hatten die viele Kinderaugen zum glühen gebracht, und die Kinder von Damals haben dann auch als Erwachsene und Rentner fleißig Ihren Kindheitsträumen gefröhnt und sich ihre Wunscheisenbahn die sie sich nie leisten konnten dann als Erwachsener gekauft. Aber da kamen keine neuen Fans nach - die spielten lieber Lego oder Masters statt Merklin - und nun ist Merklin halt mini-Nische. -
Wahre Worte! Früher waren es die Kinder, die „Hörspiele für Erwachsene“ gehört haben. Heute ist es eher umgekehrt und Erwachsene hören (auch) Hörspiele für Kinder Den Teenager, der mit 12 oder 13 Larry Brent hört, wird es wohl nur mehr in Ausnahmefällen geben. Dafür hört der Zwanzigjährige heute Podcasts und Originals. Insgesamt würde ich wirklich meinen, dass das Alter der Hörspielhörer nach oben gegangen ist.
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Simeon Hrissomallis hat es bereits 2008 auf der Hörspiel angesprochen. Auch im Interview über Comics, das ich im Thread https://www.h%c3%b6rspieltalk.de/forum/thread/2…6950#post436950 verlinkt habe, spricht er es an: Die Konsumenten von Hörspielen, Comics etc. werden immer älter. Müssen wir uns hier für die Zukunft Gedanken machen? Klar Kinderhörspiele werden natürlich auch noch von Kindern gehört, aber die Generation danach scheint verloren zu gehen. Was meint ihr? Werden wir wieder Zeiten erleben, wo Jugendliche begeistert wie wir damals Hörspiele hören?
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Ich denke genau SO wie wir es damals erlebt haben, mit dieser Art von Hörspiel und dieser unserer kindlichen Begeisterung für das Hörspiel, die uns dann auch noch Jahre, Jahrzehnte und sogar ein ganzes Leben lang begleitet wird es nicht mehr kommen. Hörspiele werden wohl mehr ein Lebensabschnittspartner für ganz kleine Kinder bleiben, ein sehr wichtiger Lebensabschnittspartner, aber danach wird diese Rolle von anderen „Medien“ wie TikTok etc. übernommen werden. Podcasts könnten jedoch durchaus das Zeug haben, dass sie junge Menschen mit entsprechenden Themen, die heute junge Menschen bewegen, begeistern können.
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