Seid ihr dankbar!?

  • Seid ihr dankbar!? 14

    1. Ja- aus vollstem Herzen und immer und überall! (2) 14%
    2. Ja- ab und an. Wenn ich es mir explizit ins Gedächtnis rufe (gilt dann für alle). (0) 0%
    3. Ja- aber nur für gute Produktionen. Oder meine bevorzugten Genres. (3) 21%
    4. Nein- ich habe nur ein Produkt erworben (Stichwort Marktwirtschaft). (3) 21%
    5. Nein- ich bin nur für die wirklich wichtigen Dinge im Leben dankbar. (3) 21%
    6. Nein- man sollte lieber mir dankbar sein, dass ich überhaupt noch kaufe. (1) 7%
    7. Nein- warum für etwas dankbar sein, auf das ich jederzeit verzichten könnte? (0) 0%
    8. Nein- ich habe noch so viele alte ungehörte Produktionen, das reicht bis zum Lebensende. (0) 0%
    9. Weiß nicht recht, nie drüber nachgedacht. (1) 7%
    10. Eigener Grund, der nicht zu den bereits genannten passt. (1) 7%
    11. Ich hasse Hörspiele, weiß gar nicht warum ich mir den Käse überhaupt noch antue! (0) 0%

    Mal eine Frage von mir....

    Seid ihr dankbar für die diversen Hörspiel-Produktionen bzw. dass es noch Idealisten gibt, die diese erschaffen?

    Angestoßen ein wenig durch die aktuellen Gespensterkrimi-News u.a....

    Ich finde es ein wenig merkwürdig, wenn Beiträge dann in die Richtung führen, dass man sich für ein (noch nicht mal veröffentlichtes) Produkt rechtfertigen muss. Eine weitere Gruselserie, wie kann man nur?http:/ /youtu.be/g4tvhlTKFYc?t=5s

    Stellt euch mal vor, ab morgen gibts nur noch die ??? und Radio und das wars. Ja, worübr soll man sich denn dann bloß aufregen. War dann vielleicht doch nicht alles so schlecht.

    Auch wenn man eine Produktion kategorisch ausschließt, nur weil sie als Download-only kommt...Ist man Fan vom Hören oder von bunten, glitzernden Scheiben? Was macht ihr dann erst in 10 Jahren?

    Oder man sich aufregt, weil Folge 16 von Serie X nicht pünktlich erscheint... Da gibt es die meisten Beiträge, aber danach drüber diskutieren, das muss nicht sein....Mal abgesehen, dass man eh noch einen ungehörten 30cm-Stapel zu Hause rumliegen hat...

    Da sind alles für sich diskussionswürdige Punkte, die ich jetzt auch ein wenig überspitzt formuliert habe. Die auch nicht unbedingt 1:1 mit meiner Frage zu tun haben, mich aber zu dieser geführt haben. Wie ihr ja wisst, haben wir hier ein absolutes Rand-Hobby (kann man die drei ??? dazu zählen, ich möchte mich fast weigern, wer nur die hört, der hört auch zb Musik nur im Radio bei der Büroarbeit und kann sich nicht als Musikfan bezeichnen, mMn). Alles gibt es wie Sand am Meer: Filme, Bücher, Sportarten usw. Da gibt es Nachfrage und genug Angebote. Im kommerziellen Hörbereich sind wir aber von eben jenen Idealisten abhängig. Da wird keiner wegen der großen Kohle einsteigen, meinen Respekt an Leute, die das hauptberuflich tun. Aber auch wenn es als Nebengewerbe fungiert- Zeit und Aufwand knappsen doch auch erheblich eigene Lebenszeit und Nerven ab, so vermute ich mal. Ich sehe das nicht als selbstverständlich an.

    Das "Nehmen" scheine ich aber oft so wahrzunehmen. Konsumieren, sammeln, einheimsen, was- die Folge wurde verschoben??? Selbst schuld, die Idioten, ich verkaufe postwendend meine bisherigen Folgen, Satisfaktion!!

    Radiohörspiele könnten das niemals ersetzen, dafür ist der Stil doch ein zu anderer. Dafür werden diese Produktionen wohl auch nie versiegen. Egal, ob da der größte Dreck produziert wird, mangels Wettkampf ist es ja eh egal.

    Versteht mich nicht falsch, ich hocke nicht jeden Abend vor meinem Altar und preise sie mit vollster Inbrunst, wie sie alle heißen mögen. Aber letzten Endes wird ein gewisses Bedürfnis von mir befriedigt und dafür kann man ja in irgendeiner Weise dankbar sein. Das ist ja nicht gleichzusetzten mit blindem Gehorsam oder "ich kaufe alles" etc.

    Ihr könnt natürlich sagen, was soll das (mein) Geflenne, ich bezahle doch dafür- DAS ist meine Dankbarkeit.

    Aber wenn man es wirklich so nüchtern, kalt-marktwirtschaftlich sieht (sei ja jedem gestattet), dann kann man meine Frage getrost ignorieren.

    Oder kommt es auf das Label an? Bin ich wirklich dankbar, wenn irgendeine neu gegründete Hobbyklitsche "Tony Sinclair - Freund der Dämonen" zum xten Mal auflegt? (Und warum bringe ich hier schon wieder das Grusel-Genre als Beispiel?...) Oder erst danach, wenn ich überrascht feststelle, es muss ja nicht Lausch, Stil, Döring etc. sein, andere können auch was?

    Ich habe mal eine Umfrage drann gehängt. Es ist nur eine Antwort möglich, ich hoffe, das funktioniert. Viel Spaß!

  • Am meisten tendiere ich zur Aussage: "Nein- ich habe nur ein Produkt erworben (Stichwort Marktwirtschaft)". Allerdings gibt es da Ausnahmen. Wenn ein Label eine oder mehrere Folgen veröffentlicht, um eine Geschichte abzuschließen obwohl es sich aus marktwirtschaftlicher Sicht nicht lohnt, bin ich schon dankbar.

    Arguing that you don’t care about the right to privacy because you have nothing to hide is no different than saying you don’t care about free speech because you have nothing to say.

  • Dankbarkeit ist einfach der falsche Begriff. Natürlich finde ich es toll, wenn irgendwelche Idealisten Zeit (und Geld) investieren, um Hörspiele zu produzieren. Das betrifft dann aber eher die 'freie Szene'. Bei kommerziellen Hörspielen sehe ich das anders: Da bin ich Kunde und habe als solcher ein paar Ansprüche an Qualität, Veröffentlichungs- und Informationspolitik. Wenn die erfüllt werden bin ich's zufrieden - aber dankbar? Dankbar bin ich für Gesundheit, Familie, Freunde, Erfolg im Beruf - also habe ich abgestimmt mit 'Ich bin nur für die wichtigen Dinge dankbar'.

    Bezüglich Hörspielen bin ich noch am ehesten dankbar dafür, dass es die Öffentlich-Rechtlichen Rundfunksender und ihre Produktionen gibt. Eine Hörspiellandschaft die sich ausschließlich an Marktüberlegungen orientiert fände ich nämlich gar nicht so prickelnd.

    Nebenbei gefragt: Wo sind denn die kritischen Beiträge zu den Gespenster-Krimis und die Aufforderung an die Label, sich rechtfertigen zu müssen? Im Thread herrscht doch großer Jubel und Freude, dass es neue Folgen geben wird?

    Nicht jeder Verkannte ist ein Genie. (Walter Moers)

  • Ich finde auch den Begriff "dankbar" etwas schlecht gewählt. Irgendwie finde ich für mich auch keine richtige Antwort, von den oben aufgeführten. Wenn Labels neue Hörspiel Serien rausbringen, finde ich es Klasse, aber ob es wieder eine neue Gruselserie sein muß, weiß ich auch nicht. Aber, wenn sie gut gemacht ist und alle anderen Gruselserien in den Schatten stellt, dann soll es mir recht sein und dann werde ich sie auch kaufen. Kein Label sollte sich vorher schon so rechtfertigen müssen. Erst mal abwarten, bis die Folgen raus sind und dann urteilen ist meine Devise.
    Dass, sich so viele Hörspiel Fans hier so sehr auf das Medium CD einschießen, kann ich auch nur eingeschränkt verstehen. Mir ging es eigentlich schon immer nur um das Hörspiel selbst und nach meiner Meinung löst der Kauf-Download die CD immer mehr ab, genauso wie die Kassette irgendwann die Schallplatte abgelöst ist. Dies ist einfach so!
    Mehr Kopfzerbrechen macht mir die Tatsache, dass gerade im Kinder- und Jugendbereich Stillstand herrscht. Würde mein Sohn nicht von mir mit alten Hörspielen versorgt werden, hätte ihn das Medium Hörspiel wahrscheinlich nicht so sehr interessiert, wie es derzeit der Fall ist.
    Aber auch bei den Erwachsenen Hörspielen tut sich in der letzten Zeit nicht viel, außer der 500ten Sherlock Holmes Vertonung. Leider. :(

  • Mehr Kopfzerbrechen macht mir die Tatsache, dass gerade im Kinder- und Jugendbereich Stillstand herrscht. Würde mein Sohn nicht von mir mit alten Hörspielen versorgt werden, hätte ihn das Medium Hörspiel wahrscheinlich nicht so sehr interessiert, wie es derzeit der Fall ist.

    Das stimmt so nicht unbedingt. Aber gerade in diesem Bereich schaut die Masse schlicht und einfach nicht über den Tellerrand. Es gibt sie nämlich, die modernen und zeitgemäßen Kinder-/Jugendhörspiele, die auch die heutige Zielgruppe anspricht. Die findet man aber nunmal nicht bei den drei-vier großen Serien, sondern abseits des Tellerrands der stillstehenden großen Teller. :)

    Edited once, last by Contendo (September 20, 2015 at 6:35 PM).

  • @FreddyK: Welche Serien meinst du hier im Besonderen? Ich bin immer für Tips dankbar. ;) Welche kannst du einem 7 Jahre altem Kind empfehlen. Tatsache ist, dass man früher viel mutiger war, von bekannten Kinder- und Jugendbüchern Hörspielserien zu produzieren. Heute werden es dann eher Hörbücher.

  • Bezüglich Hörspielen bin ich noch am ehesten dankbar dafür, dass es die Öffentlich-Rechtlichen Rundfunksender und ihre Produktionen gibt. Eine Hörspiellandschaft die sich ausschließlich an Marktüberlegungen orientiert fände ich nämlich gar nicht so prickelnd.

    So seh ich das auch, aber Dankbarkeit ist auch hier ein völlig deplatzierter Begriff.

    Ich hab ja damals 2002 in der Wiener U3 zwischen Volkstheater und Neubaugasse mit dem Motorala A920 von Drei und Leni Riefenstahl das erste Selfie der Geschichte geknipst” - Aus meiner Biografie, erschienen im Jahr 2039, geschrieben im Jahr zuvor am Pool einer Finca auf den Kanaren


  • Wenn es sich aus marktwirtschaftlicher Sicht nicht lohnt, kann das aber auch nicht erwartet werden.


    Ich erwarte von keinem Label irgendwas zu tun, was sich marktwirtschaftlich nicht lohnt. Deswegen bin ich auch dankbar, wenn ein Label es trotzdem tut.

    Arguing that you don’t care about the right to privacy because you have nothing to hide is no different than saying you don’t care about free speech because you have nothing to say.

  • Ich freue mich über gute Hörspiele oder wenn coole Boni inklusive sind.

    Dankbar von ich höchstens wenn das Label einem sterbenden Hörspiel ein würdiges ende beschert, anstelle den Hörer mit einer unvollendeten Geschichte zurück zu lassen.

    Ich habe Respekt vor den Leuten, die viel ihrer Zeit in Hörspiele stecken. Aber Dankbarkeit empfinde ich eigentlich nicht.

    Traditionen sind wie Teller


    da um zergebrochen zu werden

  • Nebenbei gefragt: Wo sind denn die kritischen Beiträge zu den Gespenster-Krimis und die Aufforderung an die Label, sich rechtfertigen zu müssen? Im Thread herrscht doch großer Jubel und Freude, dass es neue Folgen geben wird?

    Du findest die entsprechenden Beiträge bei den Hörspielfreunden im "Gespensterkrimi" - Faden.

    Der Begriff "Dankbarkeit", ja...

    Ihr liegt im Sterben und euer Bruder spendet euch ne Niere.
    Die Frau Mama finanziert euch eure Ausbildung.
    Obwohl die Atombombe hochgegangen ist, macht es nix (es war nur Shelbyville).

    Diese Dankbarkeit ist es nicht, was ich meine. Vielleicht ist dieser Begriff auch schon etwas zu melodramatisch. Ich möchte ihn aber von der reinen Freude über zb eine Neuerscheinung abgrenzen. Denn diese hattet ihr nicht auf dem Schirm, es ist eine ich sag mal situative Sache, wie wenn man Geld auf der Straße findet. Eine kleine Freude eben.

    Aber diese Freude ist doch eben von Faktoren abhängig, sie kommt doch nicht aus dem luftleeren Raum. Und auf diesen Faktor beziehe ich mich.

    @Stollentroll & hoerspielkassette & Chris: vielleicht könnt ihr das ja mal näher differenzieren, was besser passen würde. "Zufriedenheit" ist nicht ganz das, was ich meine. Das ist mir wieder zu sehr auf das eigentliche Produkt bezogen bzw. eben nur eine Passung der eingelegten MIttel (ein Hörspiel für 12,99 sollte qualitativer als eins für 5,99 sein; oder auch unterschiedliche Erwartungen an eine Serie oder ein Einzelhörspiel).

    Stollentroll:
    "Bezüglich Hörspielen bin ich noch am ehesten dankbar dafür, dass es die Öffentlich-Rechtlichen Rundfunksender und ihre Produktionen gibt. Eine Hörspiellandschaft die sich ausschließlich an Marktüberlegungen orientiert fände ich nämlich gar nicht so prickelnd."

    Gerade hier sehe ich für mich den Begriff überhaupt nicht. Ressourcen en masse, von uns bereitgestellt ohne konkreten Auftrag. Ohne konkrete Richtung, es ist egal, es wird alles bedient. Da kann man sagen- ja genau das, denn Produktionen für eine spezielle Nische, das wäre, ich sag mal, an der Population vorbeiproduziert. Aber hier liegt eben für mich auch der Grund: es ist eh wurscht, was ich da will, das ist wie eine große anonyme Fabrik die einfach ihr Zeug raushaut und nie aus dem Fenster schaut, ob die Leute das überhaupt wollen. Nennt das überspitzt, vielleicht, aber in die Richtung tendiere ich. Warum ist zb der Radio-Tatort so beliebt? Ich würde mal behaupten, weil er dem Entertainmentgedanken noch am nähsten kommt. Alternativ kann man natürlich auch sagen: das Gegenteil sind die kommerziellen Produktionen, die mit dem Grusel geradezu hündisch hinter dem Modegeschmack (einer kleinen Gruppe) hinterherrennen. Hier sehe ich aber mehr Risko, auch mal Stoffe für das Kind in uns - und nicht den verkopften Kunstmenschen - zu produzieren.

    Richtig, an freie Produktionen hatte ich gar nicht gedacht. Aber hier kommt wieder die Sache mit der Qualität ins Spiel. Denn weder freue ich mich über etwas, dass mir nicht zusagt, noch bin ich für dafür dankbar. Irgendwie leicht schizophren, ich bin mir grade selbst unschlüssig. Es scheint mir, dass hier eben oft die mangelnde Qualität eine mögliche Freude abwürgt. Es ist, als ob euch jemand etwas schenkt, um dasss ihr gar nicht gebeten habt. Man ringt sich ein höfliches Lächeln ab und später wandert das Ding dann in den Papierkorb.

  • Ich finde der "Dankbarkeitsthread" sollte eigentlich von den Labeln gestartet werden ;)
    Wenn ich beim Bäcker Brötchen kaufe, bin ich dann dankbar, daß er an mir Geld verdient hat?

    Viele vergessen, daß unser Markt hauptsächlich nach Angebot und Nachfrage geregelt wird. Und wenn mir die Brötchen des Bäckers nicht gefallen, so hol ich sie mir beim nächsten Bäcker!
    So sollte es auch mit den Hörspielproduktionen laufen. Schlechtes Angebot - niedrige Nachfrage!

    Sicherlich gibt es einige Produktionen, die mit einer gewissen Portion Herzschmerz und ohne große Gewinnerwartung produziert werden, aber letztlich ist es der schnöde Mammon, der die
    treibende Kraft ist - da kann mir kein Label etwas anderes erzählen!
    Sicherlich wird so manches Label da jetzt im Dreieck springen und dem widersprechen, aber jeder, der etwas von Marktwirtschaft versteht der wird die gleiche Sprache sprechen wie ich.

    Und für die Leute, die ihr eigenes Geld nicht in einer Produktion riskieren wollen gibts ja immer noch das Crowdfounding ;) Sollte ich dann dankbar für's Crowdfoundig sein oder der Produzent dankbar für die Leute, die das Projekt unterstützen?!?

  • Bäcker gibts aber wie Sand am Meer. Sie bedienen ein grundlegendes Bedürfnis. Gegessen wird immer. Es sei denn, du kämst jetzt mit dem Argument, man könne sich auch gut abgepacktem Standard vom Supermarkt oder besser noch Astronauten-Nahrung ernähren.

    Es geht auch nicht um ein einzelnes Label. Weil du meintest, schlechte Qualität, ich geh zum nächsten. Es geht um das grundlegende dahinter.

    Geld verdienen. Klar. Davon war aber nicht die Rede. Beziehungweise schrieb ich, reich wird da keiner werden, das ist ja nun hinlänglich bekannt. Oder hälst du das für ein PR-Märchen. Der Bäcker wird auch nicht reich, er kann aber - sofern ich nicht gerade in Finsdorf sitzt (oder vielleicht grade, weil er der letzte ist) - von einem grundlegenden Verdienst ausgehen. Und wenn es dort nicht läuft, geht er woanders hin. Er denkt sicher nicht, dass er der Menschheit was gutes tut. Hörspiellabel tun das sicher auch nicht. Darum geht es nicht. Sonder um die andere Seite der Gleichung. Nehmen wir an, in meinem Dorf gibt es nur einen Bäcker. Dafür wäre ich nicht dankbar. Ich hielte es für normal. Und wenn dieser ginge, dächte ich vielleicht, gut kommt der nächste, oder ich muss in die Stadt fahren. Wenn ein Label weg ist, kommt das nicht wieder. Es kommt auch kein neues, um dieses zu ersetzen. Es ist einfach weg.

    Wie gesagt, ein Runterrechnen auf ein simples ich-geb-dir-was-du-gibst-mir-was ist legitim, war aber eigentlich nicht mein Anliegen.

    Für Crowdfunding bin ich auch nicht "dankbar". Da liegt kein Risiko drin. Über ein gelungenes Produkt freue ich mich.

  • Ein Bäcker backt Brot weil er es kann und weil er sich davon einen gewissen Unterhalt erhofft - so in etwa sollten es die meisten Hörspielmacher sehen.
    Da geht es in keinem Fall um Dankbarkeit oder Freude, wenn ein Grundbedürfnis gestillt wird und ich mit dem Kauf eines Brötchens / Hörspiel einen kleinen Teil zum Unterhalt beisteuere.

    Sollte der Bäcker aus Mangel an Verkäufen aus dem Dorfe verschwinden, muss jeder Haushalt wie früher gezwungen sein, selber zu backen. Das mag mit Hörspielen nicht so einfach gehen, aber man muss sich vor Augen halten, daß es IMMER wieder neue Produzenten geben wird, solange es ein Bedürfnis nach Hörspielen gibt - eben schon aus dem Trieb heraus, daß jeder eine Chance sucht, sich seinen Unterhalt zu verdienen.
    DAS ist das Grundlegende Prinzip für mich.

    Es wird sicherlich nicht das meiste Geld bei den meisten Labeln eingenommen, was aber auch daran liegen mag, daß die vielen vielen Produktionen mit dem vielem Herzblut keiner kennt - wenn ich mal davon ausgehe, daß es noch eine Welt von Hörspielhörer außerhalb der großen Foren gibt.
    Hier kennt die große Schicht an Hörern nur die großen Serien aus den 80igern und kauft sie. TKKG, DDF, John Sinclair und evtl. die Hexe Bibi und Benjamin Blümchen - und sollte man Jan Tenner wieder neu auflegen, würde es ganz sicher laufen!
    Wie sonst kann man sich das Fortbestehen der drei Detektivopas erklären? Sollten die nicht dankbar um jeden Hörer sein???

    ein simples ich-geb-dir-was-du-gibst-mir-was

    So einfach ist es sicherlich nicht zu sehen. Es müsste vielmehr heißen "ich-gebe-dir-was-wenn-du-mir-gibst-was-ich-möchte-und-sonst-nicht"

  • Alexander, irgendwie reden wir aneinander vorbei.

    Dass Bäcker nicht dankbar sind (lass uns mal von den Bäckern wegkommen..), habe ich gesagt. Brötchen backen ist auch keine Kunst. Nicht im Sinne von können, sondern im Sinne von geistigem Kulturgut. Es geht auch nicht darum, dass Label dankbar sein sollten. Noch um "Was können Labels tun" etc., siehe x andere Threads.

    Selber backen. Ich habe gesagt, wenn das Label weg ist, kann es nicht ersetzt werden. Auch die neuen Gespensterkrimis ersetzen nicht die alten, verschiedene Macher, andere Zeiten. Wer auf den Döring stand und NUR darauf, der wird sich nicht freuen. Eine rein künstliche Trennung jetzt hier, klar, sowas gibts ja nicht in real. Die Macharten von Stil und Lausch sind unersetzbar. Das kriegt kein anderer hin. Fakt. Mach es nicht nur vom können abhängig. Meinetwegen auch vom Geld, von glücklichen Umständen (auserlesene Sprechergilde in der speziellen Form verfügbar, Autor der sonst keine Hörspiele schreibt). Ende aus, Fin. Schön, wenn neue nachwachsen, weil sie Geld verdienen wollen. Aber wie gesagt, die alten können sie nicht ersetzen. Im besten Falle können sie was neues gutes erschaffen, bis sie vielleicht auch mal unersetzbar werden. In Bezug auf die Qualität und Eigenheiten ihres Outputs.

    Auch dein letzter Punkt ist in meiner Rechnugn bereits ausgeklammert. Die großen Europa-Produktionen, die scheinbar von Millionen von Scheuklappenträgern gehört werden. Bei einem derartig großen blinden Fleck vermute ich auch keine besondere Art von Dankbarkeit, weil das schlicht für die irrelevant ist. Und für die Macher wird es recht egal sein, solange die Sache wie von selbst läuft.

  • Ich bin dankbar wenn Labels das finanzielle Risiko eingehen und ein Projekt in die Tat umsetzen mit dem erhofften Resultat, dass sie damit Hoerspiele verkaufen und Gewinne machen. Wir als Hoerspielhoerer koennen davon nur profitieren. Wir haben kein Risiko (das tragen die Labels) und wenn die Hoerspiele gut sind, dann haben wir spannende Hoerspiele zu hoeren. Im besten Fall machen die Labels Gewinne und wir haben tolle Hoerspiele. Win-Win Situation. Wenn Labels das Risiko nicht eingehen wuerden, waere die Hoerspielwelt fad und langweilig (nur noch ???, JS aund TKKG ..... ahhhhhh HILFE!!!!). Ich bin auch sehr dankbar fuer Idealisten, die ein Herzensprojekt in die Tat umsetzen und am besten noch wenn das finanziell gut abgesichert ist. Fuer mich sind drei Zutaten entscheidend: (1) Die Leidenschaft das Projekt zu machen, (2) der wirtschaftliche Hintergrund, damit das Projekt finanziell und vom Marketing auf sicheren Beinen steht, und (3) die Qualitaet des Hoerspiels, welches vor allem vom Drehbuch, Umsetzung und den Sprechern abhaengt.

    Ich kann es nicht verstehen, warum sich jemand ueber ein neues Projekt aufregt. Das Risiko ist doch nicht bei den Hoerern. Wenn ein Label das Risiko eingeht, seit doch froh. Wenn es Euch nicht zusagt, dann kauft es einfach nicht.

    Ich bin froh ueber so viele gute, Hoerspielprojekte, wie Batman, die neuen Gespensterkrimis, Mord in Serie, Mark Brandis (alt und neu), Mindnapping, Goldagengarden, und viele, viele mehr. Was waere die Hoerspielwelt ohne diese Serien?

  • Du findest die entsprechenden Beiträge bei den Hörspielfreunden im "Gespensterkrimi" - Faden.


    Das Forum finde ich zwar, aber immer wenn ich dann die Suche betätige erhalte ich eine Meldung, es sei gesperrt. Vielleicht hast du ja einen Link und es funktioniert damit, das würde mich nämlich wirklich interessieren.

    Stollentroll & hoerspielkassette & Chris: vielleicht könnt ihr das ja mal näher differenzieren, was besser passen würde. "Zufriedenheit" ist nicht ganz das, was ich meine.


    Tja, mit den Begriffen 'Zufriedenheit' und 'Freude' ist es schon ganz gut umschrieben. Zufriedener Kunde, wenn ich für mein Geld den erwarteten (reellen) Gegenwert erhalte und erfreut, wenn es ein bisschen mehr ist als erwartet. Mit einem besseren Begriff kann ich leider nicht dienen.

    Gerade hier sehe ich für mich den Begriff überhaupt nicht. Ressourcen en masse, von uns bereitgestellt ohne konkreten Auftrag. Ohne konkrete Richtung, es ist egal, es wird alles bedient. Da kann man sagen- ja genau das, denn Produktionen für eine spezielle Nische, das wäre, ich sag mal, an der Population vorbeiproduziert.


    Das wäre wahrscheinlich einen eigenen Thread wert. Die Öffentlich-Rechtlichen haben schon einen eindeutigen und wie ich finde auch konkreten Auftrag: Grundversorgung, Zugang zu Kultur, Bildungsauftrag. Und dann geht die Diskussion natürlich los: Bedienen sie zu sehr die 'Nische', machen also Bildungsprogramm im negativen Sinn und pfeifen auf Quoten, wirft man ihnen vor, sie würden die Gelder der Allgemeinheit verbraten um nur kleine Minderheiten zu bedienen. Gehen sie aber in Richtung Mainstream und Entertainment wird kritisiert, warum sie Beitragsgelder für ein Programm ausgeben, das Private (im Hörspielbereich: kommerzielle) Anbieter genauso anbieten. Auch wenn mich vieles bei den Öffentlich-Rechtlichen ärgert: Missen möchte ich sie nicht und finde, dass auch Hörspiele, die nur von wenigen goutiert werden, interessant und spannend sein können.

    Warum ist zb der Radio-Tatort so beliebt? Ich würde mal behaupten, weil er dem Entertainmentgedanken noch am nähsten kommt.


    Dem stimme ich zu. Nur sagt die Beliebtheit eben noch nichts über die Qualität bzw. Berechtigung aus. Das Argument zieht also nur, wenn man Quote zum alleinigen Maßstab macht.

    Nicht jeder Verkannte ist ein Genie. (Walter Moers)

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