Sherlock Holmes - Die neuen Fälle [ROMANTRUHE]

  • Erstens kostet jede investierte Minute Zeit auch Geld, dann kostet der echte Schauspieler auch wieder Geld, exakt gleich als wenn man ohne "Vorbild" arbeiten würde. Und dann kannst natürlich auch nicht die Stimmen von Herrn Paradies oder Herrn Mannkopff "klauen" ohne entsprechende Rechtssicherheit. Wieso sollte sich das irgendwer für Nebenrollen antun? Wegen denen man keinen Hörer mehr gewinnt.

    Moin :) Nunja Zeitaufwand hab ich so oder so, es kommt halt echt drauf an: Was hab ich davon?
    Einen Andreas von der Meden zu machen, damit man wieder Morton mit seiner Stimme hört wäre z. B. eine andere Situation, als irgendeine Gastrolle.
    Das man nicht anfängt für jeden Pup ne bekannte Stimme aus dem Grab zu holen, das dürfte klar sein, da bin ich ganz bei dir.

  • Ich zweifle so ein bisschen an der Text-zu-Sprache Theorie, dafür liegt doch schon viel Ausdruck drin, blos passt das halt nicht immer.

    Rode und Groeger sind ja zwei recht unterschiedliche Sprechertypen. Der Rode eher geplant, durchdacht, fast schon klassisch überdramatisch, der Groeger auch gerne mal ein bisschen natürlicher. Hier sprechen beide als ob jemand anders Rode imitieren würde.

    Klingt allerdings rein von den Stimmen her ganz gut. Habe nicht viel Erfahrung mit solchen Dingen, höre und schaue Pumuckl nicht, aber das ist schon recht überzeugend.

    Was halt nicht überzeugt ist z.B. wie Watson "Holmes" ausspricht. Bei Groeger war das deutscher, "Hoohms!"

  • Ich glaube auch, dass sich brauchbare und vielleicht sogar gute Ergebnisse nur erzielen lassen, wenn man die Szenen mit anderen Sprechern aufnimmt, die idealerweise vom Schauspiel und der Ausdrucksweise nahe an die Originalsprecher rankommen, und diese dann durch die KI zieht. Ähnlich hat Hollywood das ja im Bereich Motion-Capture schon mit Gesichtern versucht, um entweder Schauspieler zu verjüngen oder Verstorbene wiederauferstehen zu lassen (Peter Cushing und Carrie Fisher in Star Wars). Und das ist vielleicht noch nicht mal so verwerflich, da ja immer noch menschliche Akteure den eigentlichen Part leisten.

    Edited once, last by LarsH (October 2, 2024 at 7:27 PM).

  • Und das ist vielleicht noch nicht mal so verwerflich, da ja immer noch menschliche Akteure den eigentlichen Part leisten.

    Wird denke ich auch das sein, was sich am Ende durchsetzt. Eine Cast-Liste besteht dann eben nicht mehr nur aus Rolle und Darsteller, sondern in besonderen Fällen aus Rolle, Darsteller und Stimme.

    Ich glaube auch, dass sich brauchbare und vielleicht sogar gute Ergebnisse nur erzielen lassen, wenn man die Szenen mit anderen Sprechern aufnimmt, die idealerweise vom Schauspiel und der Ausdrucksweise nahe an die Originalsprecher rankommen, und diese dann durch die KI zieht.

    Wird die Beste Variante sein, aber für viele wahrscheinlich zu umständlich und teuer. Immerhin müssen neben den Kosten für den regulären Schauspier jetzt - wenn man es eben so machen möchte - nochmal kosten für Stimmrechte und Stimmprogramm in die Hand genommen werden.

    Wie gesagt, ich glaube schon, dass es sich wie oben beschrieben durchsetzen wird, aber nicht als 100% Alternative zu "richtigen" Hörspielen, sondern nur in besonderen Fällen, wo der Sprecher schon zu Lebzeiten so massiv mit einer Rolle "verschmolzen" ist, dass eine Umbesetzung fast undenkbar ist.

  • Bei Hörspielen liegt halt die ganze Aufmerksamkeit auf den Stimmen, und da wird es schwer werden. Die Technik ermöglicht es mittlerweile von anderen Leuten gesprochene Sätze klingen zu lassen als wären sie von anderen gesprochen. Aber die Stimme selbst ist nur ein Teil davon. Der Duktus, die Betonung, die Phrasierung, das sind alles Dinge die sehr schwer nachzumachen sind, zumindest für Fans die die Originale seit fast 120 Folgen kennen. Natürlich könnte man Max Giermann oder diesen absurden deutschen Dialekt-Experten hinters Mikro setzen, aber schlussendlich.... warum? Du kannst Lang Lang an den selben Konzertflügel setzen auf dem Glenn Gould (für Markus: Friedrich Gulda), vor 50 Jahren großartige Aufnahmen eingespielt hat, und ihm als "Direktion" geben "spiel wie der!" - wird anders klingen.

    Für mich endet die Rode / Groeger Ära mit der 56 (die ich übrigens noch nicht gehört habe. Ich liebe diese Serie, und seit dem Tod spar ich mir die übrigen Folgen als Weihnachtsgeschenk - ätsch bätsch, werd noch originale höre wenn ihr nicht mehr....

    Das einzig doofe an der ganzen Sache für mich persönlich ist dass Andreas Masuth die Folge geschrieben hat. Nicht falsch verstehen, mache dem Autoren absolut keinen Vorwurf dass er ein Skript für diese "Situation" abgeliefert hat, aber ich sagte ja ich möchte eigentlich nicht weiterhören, dabei ist er einer der deutschen Hörspielautoren die für meinen Geschmack viel mehr richtig als falsch machen und ich daher eigentlich keine Folge verpassen will.

  • Ja, das sehe ich auch als das größte Problem - die Art und Weise, wie Rode und Gröger schon fast intim ihre Rollen spielten, wird von keinem Sprecherduo nachzumachen sein.

    Und auch beim zweiten Punkt bin ich bei dir - ich wollte mit der Serie Schluss machen, aber dass Andreas Masuth die neue Folge geschrieben hat, könnte mich zumindest mal reinhören lassen. Dazu gefallen mir seine Stories einfach zu gut.

    Ich hoffe schon beinahe, dass er nur die erste neue Folge schreibt und es dann wie gehabt mit Geschichten weitergeht, die von verschiedenen Autoren stammen und wo überspitzt gesagt eine Folge blöder als die nächste ist. Dann könnte ich nämlich reinen Gewissens aufhören und beim guten Inspector Lestrade bleiben, wo alle Folgen von Masuth und alle Sprecher original sind. 8o

  • Falls der letzte Paragraph auf die letzten 5 Folgen der Original-Serie anspielt.... so schnell wird man jemanden ja auch nicht los.

    Da gab's auch im Vorfeld ein paar Kommentare "ist das jetzt wirklich dieser..... Peter Krüger?", und der hat aber dann in DNF mit "die tanzende Schreierin" bzw "die schreiende Tänzerin" auch wieder gezeigt dass er kein billiger Witz ist.

    Wobei.... wenn wir schon mal beim Thema Masuth sind.... der Stil hat sich aber auch ver/geändert, oder? Der muss irgendwann mal ein Interesse an englischer Historie entwickelt haben, früher war's mehr über "Absurditäten, die man in seinem Job in der Notaufnahme mal begegnet, und sich dann ausdenkt, wie's dazu hätte kommen können, und daraus Krimis schreibt."

  • Aloha!

    Tatsächlich habt ihr Recht, dass ich meine Gewichtung etwas ins Historische verschoben habe. Anbei: Sämtliche zeitgeschichtlichen Persönlichkeiten (Politiker, etc.), Ereignisse, die erwähnt werden, Gebäude, Straßen, Bahnlinien entsprechen der (damaligen) Realität (SH/Lestrade). Diesen Anspruch habe/hatte ich immer an mich. Ich liebe das Recherchieren.

    Ich hoffe dennoch, dass das Durchgeknallte ein wenig durchscheint..

  • Und ich habe natürlich mitbekommen, dass die Fortsetzung der Reihe hier sehr rege diskutiert wird. Wenns für euch okay ist, würde ich dazu was sagen, wenn ihr Gelegenheit hattet, "Die Büchse" zu hören.

    Nur soviel: Ich verstehe und respektiere eure pro und kontra Argumente.

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