Seid ihr mit der Wahl der Sprechern zu bestimmten Charakteren immer zufrieden oder habt ihr euch euch schon mal gedacht, dass Stimme xy viel besser zu einem bestimmten Hörspielcharakter gepasst hätte als der vertonte? Welche Stimmen passen eurer Meinung nach überhaupt nicht zu einem bestimmten Charakter oder Typ? Welche Stimme passt im Gegenzug genau zu dem Hörspielcharakter? Ist es für euer Hören positiv wenn ihr das Gesicht des Sprechers kennt oder wirkt das irgendwie störend? Habt ihr es auch schon einmal erlebt dass für euch ein sogenannter Synchronstar partout nicht zu einem Hörspielcharakter gepasst hat, weil ihr immer das Bild des synchronisierten Schauspielers vor euch hattet?
Passen Stimmen und Hörspielcharaktere immer zusammen?
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Markus G. -
June 1, 2011 at 9:54 PM
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Nicht immer.
Ich hatte gestern grad das Hörspiel vom Herrn der Ringe angetestet, die Stimme von Frodo passte irgendwie gar nicht. Der klang so ernst und farblos. -
Ich denke mir häufiger: Der/die passt nicht so richtig auf die Rolle. Wobei das im Großteil der Fälle mit dem "gehörten Alter" zu tun hat - also dass erkennbar erwachsene Sprecher Kinder/Teenager geben, und umgekehrt greisenhafte Figuren viel zu junge Stimmen besitzen.
Manchmal hapert es aber auch einfach am Handwerkszeug, z.B. wenn ein Interpret es nicht schafft, die nötige Autorität, Gefühlskälte, Sensibilität, Weisheit usw. in seine Stimme zu legen. Oder wenn seine Aussprache einfach nicht zu dem Charakter passt, den er "verkörpert".
Ich muss da immer an Peter Pasetti denken - einen zweifellos großartigen Schauspieler/Sprecher - dessen Darbietung von Skeletor in den MotU-Hörspielen von Europa für mein Verständnis aber immer etwas zu "feucht" klang (Stichwort: Totenschädel). Mal davon abgesehen, dass er mir auch meistens zu freundlich war.
Das Problem, beim Hören einen Hollywoodschauspieler vor Augen zu haben, kenne ich glücklicherweise nicht. Wie es mich auch nicht weiter stört, wenn ich weiß, wie die Sprecher aussehen. Zumindest nicht bei Produktionen, die der Phantasie genug Futter liefern und echtes Kopfkino entstehen lassen. In diesen Fällen entwickeln die Charaktere eine Art Eigenleben für mich, und ich bin nicht selten überrascht, was für ein unscheinbarer Typ sich hinter der Figur XYZ verbirgt. Ich finde das eigentlich nur spannend.
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Also soweit Alter, Geschlecht und Feeling übereinstimmen, kommt es nur noch auf die Fantasie der Hörer an. Jeder stellt sich die Rolle anders vor und somit auch die Stimme. Ich bin zwar oft zufrieden aber eben auch nicht immer.
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Ich kann mich da JMB nur anschließen.
Manchmal ist es so, dass eine Stimme einfach zu jung klingt, die einen älteren Charakter darstellen soll. Spontan fällt mir da die "Oma" im vierten Christoph Schwarz Teil ein.
Es kann aber auch sein, dass eine Stimme das Bild eines Hollywoodschauspielers im Kopf auslöst, der dann nicht so recht zur Rolle passen will. Ich denke an Eckart Dux in den 2. Akt von Die letzten Helden. Der Sprecher ist toll, keine Frage, aber als ich ihn hörte sah ich keinen alten und weisen Meistermagier, sondern Arthur Spooner durch die Taverne gehen.
Klar, bei Nana Spier in Faith muss ich auch an Buffy denken, aber das paßt bzw. macht für mich sogar einen großen Teil des Reizes an dieser Hörspielreihe aus. .
Manchmal finde ich Stimmen auch passend, die Produzenten nicht passend finden. Das Hausmädchen Olivia aus Die Windsängerin kommt mir in den Sinn. Zuerst wurde Olivia von einer jüngeren Stimme gesprochen. Eine Frau Mitte/Ende 20 kam mir dabei in den Sinn. Mir gefiehl die Stimme sehr gut, aber leider wollten die Produzenten eine ältere Stimme und haben die Olivia-Sprecherin nicht nur im zweiten Teil ausgetauscht, sondern auch noch den ersten Teil mit neuer Stimme nachproduziert. Wirklich schade. Bei der ersten Stimme kam mir die tragische Geschichte eines jüngeren Hausmädchens (im Hörspiel ist ihr Mann verstorben, im jüngeren Alter aber auch durchaus vorstellbar im vikt. Zeitalter) in den Sinn, welches Aufnahme im Haushalt des Autoren findet und von seinem besten Freund begehrt wird. Die neue/ältere Stimme hat diese Vorstellungen nicht mehr in mir auslösen können.
Sollte Sven Matthias dieses lesen und mir einen Gefallen tun wollen: Bitte noch einmal beide Teile der Windsängerin mit der jungen Stimme für Olivia produzieren und veröffentlichen.
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Udo Schenk ist für mich wirklich prädestiniert einen Bösewicht zu sprechen. Ich hätte dafür massive Probleme wenn er einmal keinen Bösewicht spricht. Hat er jemals einen "Guten" gesprochen?
Oliver Rohrbeck ist für mich so eng mit Justus Jonas verwurzelt, dass er für mich auch in anderen Rollen immer einen Jugendlichen spricht. Bei Fröhlich hingegen akzeptiere ich auch andere Rollen.
Norbert Langer war für mich sehr lange Zeit wirklich immer MAGNUM. Einzige Ausnahme war bei Masters of the Universe. ich weiß nicht warum, aber da ist er für mich WIRKLICH He-Man.
Bei der neuen Sherlock Holmes Serie habe ich Probleme mit Holmes Stimme als auch mit der neuen Van Dusen Stimme. Auch wenn ich die HÖrspiele wirklich gelungen finde, die Stimmen passen für mein Gehör nicht zu den Charakteren.
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Gibt es für Euch heute Rollen und Stimmen, die einfach nicht so recht zusammen passen wollen?
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Tatsächlich (obwohl ich ihn sonst mag) gehen für mich Dietmar Wunder und John Sinclair nicht zusammen. Daher habe ich auch die Serie für mich nach kurzer Zeit abgesetzt.
Klar hat Frank Glaubrecht die Rolle enorm geprägt, aber die Stimmen sind für mich zu weit von einander entfernt, sodass er nicht zum Bild in meinem Kopf passt. Es verbindet sie ja nur die Bond-Vergangenheit. -
Ja, geht mir genauso!
Die Stimmen, die denen in meinem Kopf beim Romanlesen und Titelbildstudieren am nächsten kamen, waren die von H.-J. Krützfeld und Peter Bongartz.
Natürlich war es ein cleverer Schachzug, den großartigen Frank Glaubrecht auf die Rolle zu besetzen, allein schon durch seine Bekanntheit als Bond-Stimme.
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Ja, mit Wunder und Sinclair habe ich ähnliche Schwierigkeiten wie auch mit Jaron Löwenberg und Larry Brent. Beides großartige Sprecher, aber für mein Ohr passen sie nicht zu den Rollen. Wobei ich natürlich sowohl bei Sinclair als auch bei Larry Brent von den früheren großartigen Sprechern geprägt bin.
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Bei mir war es bei Sinclair gar nicht unbedingt der Wechsel Glaubrecht - Wunder, sondern damals eher die Besetzung von Franziska Pigulla als Jane Collins. Bei TSB klang Jane in meiner Erinnerung immer viel weicher, als sie dann von Pigulla gesprochen wurde.
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