Eure Meinungen zu Hörspiel-Regisseure

  • Über Hörspiele, Sprecher und Musik gibt es ja eine Vielzahl an threads. Über den Regisseur diskutiert man hingegen sehr selten bis gar nicht? Warum ist dies eurer Meinung der Fall? Spielt der Regisseur im Hörspiel keine große Rolle? Oder ist er für euch derjenige, der dem Hörspiel den Stempel aufdrückt?

    Welche Regisseure sind eurer Meinung nach die besten und warum?

  • MMn ist dieses Thema Teil zu den Treds a la " Was ist für euch an einem HSP wichtig & Co."

    Dort bringt ein guter Regiesseur alles zusammen und macht das Produkt stimmig.

    Er gehört dazu, ist aber für mich nicht entscheidend ob ich ein HSP kaufe oder nicht.

    Genauso wie beim Autor.

    Wenn ich nach Autor und Regie kaufen würde, hätte ich vieleicht nicht viele HSP.

    Und mir würden sehr viele vorenthalten und entgehen.

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    Die einen kennen mich #winkewinke# - die anderen können mich#pokuss#

    " Ersteller des 1. Beitrages 2010,11+12 "

  • Also ich behandle das Thema im Punkt INSZENIERUNG meiner Rezensionen. Für mich sind Regisseure sehr wichtig. Z.B. merkt man den Maritimhörspielen an, dass Regisseure fehlen. Also gescheite Regisseure. Christian Rhode und sein Gegenpart Groeger zum Beispiel arbeiten die Skripte vorher bereits aufwendig durch und benötigen somit keinen Regisseur, was man auch durchaus heraushören kann.

  • Ich habe schon den Eindruck, dass oftmals die Arbeit des Regisseurs bei der Beurteilung der Hörer ein wenig untergeht. Ein guter Regisseur kann einer Geschichte den passenden "Stempel" versetzen. Die derzeit besten Regisseure sind für mich Walter Adler und Sven Stricker. Deren Produktionen weisen immer das gewisse Etwas auf. Bei manch anderen Produktionen hat man doch den Eindruck, dass kein Regisseur vor Ort ist oder Hörspiele einfach immer und immer wieder nach Schema F wie vom Fließband veröffentlicht werden.

  • Natürlich ist ein guter Regiesseur Gold wert.

    Aber es gibt auch Produkte, die ohne auskommen "KÖNNEN".

    Wie bei Maritim.

    Nicht alles ist schlecht. Im Gegenteil ettliches aus dem Hause ist extrem gut.

    Manches nicht.

    Woran also liegts ? - nur an der Regie ?

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    " Ersteller des 1. Beitrages 2010,11+12 "

  • Das liegt wohl auch an den Sprechern. Einige scheinen sich sehr gut vorzubereiten und somit dem Regisseur vergessen zu machen. Ob allerdings eine solche "Doppelbelastung" sehr gut ist, wage ich zu bestreiten. So gut auch viele MARITIM-Produktionen sind, alle haben noch Potential nach oben. MARITIM-Hörspiele klingen fast alle gleich...

  • Quote

    MARITIM-Hörspiele klingen fast alle gleich...

    Ja und nein. Irgendwie gibts schon maritimtypische Erkennungen, andererseits

    kann man nicht glauben, dass Poiret + Mimi und NYPDead + Dark Trace aus dem gleichen Hause kommen.

    Was nicht bedeutet, weil 1 aus einen vergangenerern Zeit stammt und 2 aus der jetzigen.

    Die Unterschiede sind extrem und doch alles Maritim.


    Aber ich wiederhole es noch mal - auch den Autor / die Autoren.

    Wie wichtig sind sie ? - Sie sind die entscheidensten was die Story selbst angeht.

    Da kann es der weltbeste Regisseur nicht reißen, wenn die story shitt ist.

    Umgekehrt - die weltbeste Story bringt nix in den Händen eines Loser-Regieseurs.

    Z.B. Ascan van Bargen - ich nehm das, weil es grad aktuell ist.

    Ein toller Autor, aber nicht alles von ihm ist gut.

    Warum ist das so ?

    Liegt es daran, dass er mal eine gute, mal eine schlechte Story schreibt ?

    Oder, dass es mal ein guter, mal ein schlechter Regisseur in die hand genommen hat ?

    Wenn Maritim keinen wirklichen Regisseur einsetzt und Poiret scheiße und Dark Trace super ist,

    liegt es an der Story ?

    Dachte ich erst. Hier und da mag es auch sein.

    Aber mir ist aufgefallen, dass wenn man sich die Zeit nimmt und mal NUR auf den Inhalt achtet und alles andere ausschaltet,

    fällt auf, dass Poiret eigentlich nur schlecht ist, weil die Sprecherleistung und der Mix und Schnitt scheiße ist.

    Warum aber ist es bei Dark Trace nicht so ? Da ist alles stimmig.

    Also liegts am Mixer und Cuter oder wie der jenige heißt.

    Ist es aber in beiden Fällen immer ein und der selbe, liegt es daran, dass er das eine mag und gerne und mit Liebe an die Arbeit geht

    und das andere nicht mag und nur das nötigste tut.

    Ist das so ??

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    " Ersteller des 1. Beitrages 2010,11+12 "

  • Sollte der Regisseur nicht auch auf diese Dinge, die Du beschreibst, Einfluss nehmen? Da bei MARITIM kein Regisseur die diversen Arbeiten mitbestimmt, kontrolliert und koordiniert, gibt es halt leider gerade bei den MARITIM-Hörspielen Mängel. Ich muss aber gleichzeitig zugeben, dass ich MARITIM-Hörspiele mag und Carsten Hermann sehr dankbar bin, dass er dieses Label wieder belebt hat. Aber gerade als Fan fallen einem solche Mängel besonders auf.

    @all: Was sind denn eurer Ansicht nach die Aufgaben eines sehr guten Regisseurs? Wäre toll, wenn vielleicht auch der eine oder andere Labelbetreiber sein Wissen mit uns teilen könnte #winkewinke#

  • Der Regisseur, ist der Mann/Frau, bei dem die Produktionsfäden zusammenlaufen. Er/sie hat im Idealfall eine Vision des fertigen Hörspiels bereits vor Aufnahme im Kopf und leitet die Beteiligten Sprecher, Musiker, Cutter, etc. in diesem Sinne an. Wenn nun das Ergebnis nun nicht "aussergewöhnlich" oder "einzigartig" klingt (wer auch immer solche subjektiven Dinge zu beurteilen vermag) liegt es vielleicht daran, dass die Regie es genau so haben wollte.

    Ob ein Sprecher nun gut oder schlecht vorbereitet ist, sollte und DARF meines Erachtens überhaupt keinen Unterschied machen.- Der Regisseur MUSS ihm/ihr auf die Füsse treten, wenn der Sprecher fernab SEINER Regie-Vison einen Text interpretiert. Klappt natürlich nur, wenn so eine Vision vorab tatsächlich auch vorhanden ist (aber beweise mal einer mal das Gegenteil).

    Der Regisseur ist also iim Prinzip die zentrale Figur - und so hab ich es auch bei öffentlich Rechtlichen Produktionen live erlebt (Leo Koppelmann), niemand macht IRGENDWAs, ohne dass er nicht die Fahr-Rinne vorgibt.

    Im kommerziellen CD-Hörspiel (wo die Produktions-Manschaft nicht immer pausenlos zusammen sitzen kann, wie in einer - ungleich teureren - Radioproduktion - Stw Rundfunkgebühren) ist diese Aufgabenteilung von Label zu Label - von Regie-Charakter zu Regie-Charakter absolut unterschiedlich. Somit wird bei einer gerade-mal-zeitlich-verhiunderten, oder "schwachen" / perspektivlosen Regie auch von anderen Beteiligten ZB beim Cut vom Cutter entschieden, wo und welche Geräusche angesetzt werden oder welcher Sprechtake eines Schausielers aus dem vorhandenen Angebot genutzt wird - undenkbar wäre das in einer öffentliche Rechtlichen Produktion. Immerhin kann aber der Regisseur auch danach noch reinhören und ggf Daumen rauf/Daumen runter machen.

    Hoffe, Euch und der Diskussion mit einem Praxis-Blick etwas weitergeholfen zu haben
    LG Dirk

  • das eine Regie-Beurteilung (zumindest im Kommerzbereich) schwieriger ausfällt.

    Öffentlich Rechtliche Regisseure, die mein Herz erfreuen und mich mit mutigen oder guten Einfällen unterhalten:

    1) Norbert Schaeffer (vor allem frühere Werke)
    2) Walter Adler (mit Höhen und Tiefen im Oevre)
    3) Leo Koppelmann
    4) Ullrich Lampen

    für mich die Kenntlichsten regisseure, insbesondere Schaeeffer und Lampen--Stücke würde ich glaube ich im Pepsi-Blind-Test erkennen.

  • Regisseure können (und sollten auch) eine sehr große Rolle spielen! #jaja#

    Sehr oft treten sie auch in "Kombination" mit "Hausmusikern" auf - Teams, die dann für tolle Produktionen stehen können:

    Walter Adler / Pierre Oser
    Leonhard Koppelmann / Henrik Albrecht
    Sven Stricker / Jan-Peter Pflug
    Simon Bertling und Christian Hagitte
    Stephan Bosenius und Marc Gruppe
    ...


    Eins und eins ist zwei - von London bis Shanghai!

  • Das scheint jedoch zu bedeuten, dass sich die besten Regisseure nur die öffentlich-rechtlichen Sender leisten können. Während dessen die Hörspiellabels oftmals aus der Not eine Tugend machen und die Labelbosse selbst die Regie in die Hand nehmen. Dass diese dann gegen die Vollprofis keine Chance haben, scheint logisch. Welche Regisseure von Labels, die bei keinem öffentlich-rechtlichen Sender tätig sind, machen denn eurer Meinung nach einen sehr guten Job? I

  • Welche Regisseure von Labels, die bei keinem öffentlich-rechtlichen Sender tätig sind, machen denn eurer Meinung nach einen sehr guten Job? I

    Zum Beispiel:

    Die Überflieger:
    Simon Bertling und Christian Hagitte (STIL), z.B. Edgar Allan Poe, Perry Rhodan, Sigmund Freud, Die Alchimistin
    Marco Göllner bei Goldagengården
    Joachim-C. Redeker + Balthasar v. Weymarn bei Mark Brandis
    ...
    auch gut: ;)
    Stephan Bosenius und Marc Gruppe (Titania)
    Jan-David Rönfeldt bei DODO
    Oliver Rohrbeck bei Team XTreme


    Eins und eins ist zwei - von London bis Shanghai!

    Edited 2 times, last by gruenspatz (March 16, 2011 at 11:06 AM).

  • Die öffentlich-rechtlichen Sender verwalten ein Budget, von denen kleine Label nur träumen können. Dort spielt es keine Rolle, wie hoch die Honorare sind. Im Gegenteil, am Ende des Jahres muss die Kasse leer sein damit der gleiche finanzielle Anspruch auch das nächste Jahr besteht.

    Sicherlich gehören diese Regisseure zu den fähigsten ihrer Branche. Man darf dabei aber nicht vergessen, welche Möglichkeiten ihnen auch geboten werden. Studio auf dem technisch höchsten Stand, Tonmeister, Tontechniker, Sprecherriege etc. Allesamt Vollprofis die einen die Arbeit mit Sicherheit erleichtern. Zudem ist der Termindruck nicht vergleichbar mit einem herkömmlichen Label. Bei diesen müssen aus Kostengründen in der Regel mehrere Produktionen parallel aufgenommen werden und zumeist in verschiedenen Studios verteilt in ganz Deutschland. Der Regisseur bereist die Sprecher, nicht die Sprecher ihn. Bei den öffentlich-rechtlichen Sendern ist es umgekehrt. Anreise und gegebenenfalls Unterbringungskosten werden übernommen, Honorare, so denke ich, liegen weit aus höher.

    Meine Meinung:
    Es gibt zahlreiche Hörspiele auf dem Markt, die vom Kunden mit Vorliebe angenommen werden. Kleine Label sind ein wichtiger Bestandteil dieses Erfolges. Somit hat der jeweilige Regisseur seine Hausaufgaben gemacht und davor sollten wir alle unseren Hut ziehen…!

  • Ob ein Regisseur bei öffentlich rechtlichen Sendern nicht unter Druck steht, wage ich zu bezweifeln. Eines ist jedoch ganz klar: Er hat ganz andere Möglichkeiten als ein kleines Label. Ob es für einen Regisseur immer reizvoll ist aus dem Vollen schöpfen zu können? Ich weiß nicht. Manchmal ist es vielleicht wesentlich interessanter und größerer Ansporn mit einem kleinen Budget etwas Großes auf die Beine zu stellen. Die Regisseure von gruenspatz würde ich alle so unterschreiben. Auch Heikedine Körting hätte bei mir einen großen Nostalgiebonus auch wenn nicht alles Gold war, was sie zu Tage gefördert hat. Oliver Döring hat das kommerzielle Hörspiel neu belebt und neue Impulse gegeben, auch wenn mir vieles bei seiner Arbeit missfallen hat. Sinclair klingt teilweise wie eine Fließbandproduktion...

  • Bei der WELTBILD: Die große PATER BROWN Box VI merkt man leider wieder wie sehr ein Regisseur bei den Sprachaufnahmen fehlt. Volker Brandt ist ein Meister darin einen Namen anders auszusprechen als sein gegenüber. Dies wirkt bei der Häufigkeit wie dies in dieser Box auftritt, sehr störend. Dabei bräuchte hier der Regisseur nur gute Ohren, einen Überblick und ein gutes Organisationstalent. Bei dem Preis geht sich für Pater Brown aber wohl kein Regisseur mehr aus...

  • Regisseure sind meiner Meinung nach sehr wichtig fuer Hoerspiele. Oft geht deren Name jedoch unter. Ein Hoerspielregisseur sollte meiner Meinung nach wie ein Filmregisseur einem Projekt eine Vision geben, seinen Stempel aufruecken und diese Vision dann auch umsetzen. Das heisst, er (oder sie) ist das Herz des Projektes, bei dem alle Faeden zusammenlaufen und hier liegt auch die Verantwortung wenn etwas nicht gut gemacht ist, z.B. Wenn Sprecher nicht richtig betonen, eine nicht passende Stimmung uebertragen oder wenn die Musik oder die Effekte nicht passen. Sie sind es auch, die neue Innovationen bei der Umsetzung mit steuern koennen (im Rahmen des Drehbuches).

    Fuer mich sind die besten Regisseure:

    Sven Stricker
    Marco Goellner

    Die Jungs von STIL und Titania sind auch ganz oben mit dabei. Bei Europa gab es frueher auch hervorragende Regie.

  • Bei der aktuellen MIMI-Box merkt man auch wieder verstärkt, dass wiedermal billig prozedurt wurde. Die HSP/Stories sind ansich gar nicht mal so übel, aber in letzter Zeit werden die 6er-Boxen nur so rausgehauen - was ich eigentlich sehr begrüße - aber die Quallität leidet sehr darunter ...

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    " Ersteller des 1. Beitrages 2010,11+12 "

  • Hat jemand eigentlich schon mal ein kritisches Intreview mit Frau Körting geführt, oder waren es bisher eher paralysierte Kassettenkind-Ehrfurchtsbekundungen? Ich würde nämlich gerne wissen, warum die erfolgreichste Serie ausgerechnet solch eklatante Schwächen in der Regie aufweist.

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